Wieso eigentlich "Projekt 2"?
Ursprünglich ist "Projekt 2" nur ein "Projekttitel". Entzstanden ist er durch den Namen unseres gemeinsamen DropBox-Ordners, mit welchem wir unser aktuelles Vorhaben organisieren. Beim Einrichten des Austauschordners ist uns also adhoc kein anderer Titel eingefallen. Naja, und erfahrungsgemäß hält sich im Leben nichts so lange wie ein gutes Provisorium..;)
Die "2" in Projekt 2 lässt natürlich vermuten, dass es bereits ein Projekt 1 gegeben haben muss.. Auch wenn dieses erste Projekt bereits über ein halbes Jahrzehnt zurückliegt war es damals mit einer intensiven Team-Zusammenarbeit verbunden. Die Erfahrungen, welche dabei gesammelt werden konnten, waren sicherlich grundlegende Voraussetzung dafür, unser neues Vorhaben in erprobter Konstellation anzugehen.
Damaliges und natürlich immer noch aktuelles Projekt 1 ist ein Luftkissenboot, welches wir innerhalb von 2 Jahren parallel zu Arbeit und Studium in engagierter Samstags- und Sonntagsarbeit (hier ein großer Dank an die lärmresistenten Nachbarn!!) entwickelt und gebaut haben.
|
Erste Version des Luftkissenbootes kurz vor der ersten Probefahrt |
Die Idee dazu kam uns bei einer Fernsehdokumentation über Luftkissenboote. Ein kurzer Sende-Ausschnitt über kleine 1-Personen-Hovercrafts hat gereicht um die Begeisterung für eine "schwebende & reibungsfreie" Fortbewegung zu entzünden. Also haben wir begonnen ein kleines Modell zu bauen und uns über die allgemeine und detaillierte Funktion eines Luftkissenbootes bewusst zu werden.
|
RC-Modell |
|
Funktionsweise eines Luftkissenbootes mit einem Rotor und Split-Prinzip |
Intensive CAD-Planungen haben uns ermöglicht das Luftkissenboot bereits vorab zu Visualisieren und die weiteren Arbeitsschritte entsprechend vorzuplanen.
|
Gitterrahmen aus "Item"-Aluminium-Profilen |
|
Als Plattenmaterial kommt 6,5mm Birke-Sperrholz zum Einsatz |
|
|
Luftkissenboot mit "Duct" (große runde Tonne in welcher der Rotor seine Arbeit verrichtet) und Seitenleitwerken. |
|
Seitenansicht der CAD-Planung |
Es folgt die Umsetzung des Rahmens. Zum Einsatz kommen Aluminium-Systemprofile und Birke-Sperrholzplatten.
|
Die ersten Bauteile... |
|
...nehmen bereits Form an. |
|
Gut zu sehen sind hier die Luft-Austritts-Öffnungen. Diese versorgen das Luftkissen mit "Frischluft" und blasen die Schürze auf, damit diese stabil bleibt. |
|
Nach den Lackierarbeiten sieht das Boot schon fast so aus, wie in der Vorab-Planung. |
Die Schürze wird konstruiert und Schnittmuster werden angefertigt. Das Material der Schürze ist eine relativ dünne PVC-LKW-Plane. Die einzelnen Finger werden mit Mama's Nähmaschine genäht.
|
Schnittmuster der einzelnen Schürzenfinger |
|
76 Schürzen müssen für das Luftkissenboot gefertigt werden. |
|
Schürze im montierten Zustand |
|
Inzwischen kann man schon erahnen was es werden soll... |
|
Eine "schnelle" Sitzbank muss her..;) |
|
Das Chassie des Bootes ist also fast fertig. Essenziell ist noch ein adäquater Antrieb. Hier haben wir uns für einen Motorradmotor aus einem SuperSportler entschieden. Ein 600 ccm Vierzylinder-Vergasermotor aus einer Yamaha R6 soll also für den nötigen Auftrieb und Vorschub im Boot sorgen. Dieser leistet ca. 120 PS und ist für einen Motor in dieser Leistungsklasse auch relativ leicht.
|
In so einem Motorrad arbeitet unser Triebwerk normalerweise. |
|
Motor in der späteren Luftkissenboot-Motorhalterung |
Das Chassie muss noch um ein Spezialbauteil erweitert werden - den Duct.
Dieser beherbergt den Rotor, sorgt für eine gerichtete
Vorschubrichtung, entdrallt die Luftmassen direkt nach dem Rotor und
ermöglicht es einen definierten Volumenstrom unter das Boot zu lenken um
dort "abhebend" wirken zu können. Dieses Bauteil konnten wir gemeinsam
mit ein paar Münchner Luftkissenbootbauern fertigen. Der Duct wurde in
München aus Glasfasermatten und Epoxidharz laminiert.
|
Die Matten werden "nass in nass" verlegt und immer wieder mit Epoxidharz durchtränkt |
|
Viele Hände sind bei der Fertigung eines solchen Bauteiles notwendig |
|
uns so sieht das letztliche Ergebnis aus. |
Mit dem Duct ist das chassie also nun komplett. Fehlen eigentlich nur noch ein paar Maschinenbauteile und der Rotor!! natürlich können wir nicht alles selber machen. Daher mussten ein paar Teile fertig gekauft oder extern gefertigt werden.
|
Lagerbuchse für die Nebenwelle des Antriebes |
|
Aluminium-Nabe - Sie wird mit dem Rotor und einem Zahnriemenrad bestückt und sitzt gelagert auf einer starren Rotorachse. |
|
Bauteile zur Kraftübertragung vor dem Zusammenbau |
|
Nebenwelle mit primären Zahnriemenrad links und der hälfte der Zahnkupplung rechts |
In erster Linie handelt es sich bei den gefertigten Teilen um die
Bauteile zur Kraftübertragung vom Motor zum Rotor. Das Konzept ist
eigentlich denkbar einfach. An dem originalen Ritzel auf der
Motor-Abtriebswelle wird eine Zahnkupplung angeflanscht, welche die
Montagetoleranz zwischen dem Motor und dem Rotor-Montagebock ausgleicht.
Diese Kupplung treibt ein kleines primäres Zahriemenrad an und über
einen entsprechenden Zahnriemen wird die Kraft auf das große Riemenrad
übertragen. Dieses hängt wiederum an der Nabe, an welcher auch der Rotor
angeflanscht ist.
|
Antriebsstrang in seiner ersten Version. Daran wurde allerdings noch ein klein wenig optimiert. |
|
Rotor des Luftkissenbootes | |
Und somit ist das Luftkissenboot eigentlich schon komplett.
|
Luftkissenboot im Frühjahr 2012 - ein paar Umbaumaßnahmen sind über die Jahre hinzu gekommen, das eigentliche Prinzip hat sich jedoch bewährt und wurde nicht verändert. |
Ein kleines Video zum Bau des Bootes mit einer kleinen Testfahrt findet ihr hier.
fantastico,exelente projeto.
AntwortenLöschenfantastico,exelente projeto.
AntwortenLöschenHi
AntwortenLöschenBin auch grad dabei ein Hoovercraft zu bauen. Hast du die schürzen miteinander verbunden wenn ja wie?
Mit freundlichen grüßen
Luca Ahrenbeck