Freitag, 26. Oktober 2012

Der Balkan



Von Dubrovnik aus fahren wir weiter gen Süden. Montenegro heißt unser Ziel. Ein paar grimmige Blicke des Grenzers - ein Stempel - und wir sind drin.
Vom Grenzer bekommen wir ein kleines Flugblatt. Darauf ist das Montenegrische Bundesstraßen-Netz abgebildet, verfeinert mit einer kleinen Statistik die darstellt, wieviele schwere Unfälle auf Montenegros Straßen passieren… Als wir bereits 200 Meter nach der Grenze die ersten Spaziergänger mit Kinderwagen auf der Bundesstraße treffen ist uns auch klar, wie so eine hohe Unfallrate zustande kommen kann…

Von der Grenze aus geht es nach Kotor, einer Hafenstadt. Die Altstadt innerhalb der alten Stadtmauer kann fast mit den kroatischen Hafenstädten mithalten. In Kotor treffen wir ein polnisches Pärchen, welches wir schon in einem kroatischen Auto-Kamp kennengelernt haben. Woijek und Ola sind auf einem Trip durch den Balkan und empfehlen uns dringend einen Besuch in Bosnien und dessen Hauptstadt Sarajevo. Anfangs nicht auf unserer Reiseroute - haben uns die beiden einen Floh ins Ohr gesetzt. Da wir sowieso im Norden von Montenegro Bergsteigen wollen und die Bosnische Grenze nur einen Katzensprung entfernt ist, starten wir also unsere Tour quer durch Crna Gora (Montenegro - schwarzer Berg). Durchs Hinterland fahren wir übers Karstgebirge gen Norden, lernen die ersten autoreifengroßen Schlaglöcher kennen und campieren wild bei idyllischen Bergdörfern. Die Bevölkerungsdichte ist hier sehr gering und die meisten Menschen sind Bauern und Waldarbeiter, die Kühe durch die Gegend treiben oder Holz zur Küste fahren. 

Ein Meerbusen bei Kotor..;)

Kotor, eine der schönsten Küstenstädte Montenegros

Das Karstgebirge im montenegrinischen Hinterland

Wenige Menschen - viel Natur
 
Wir kämpfen uns durch die kurvenreichen Straßen und fahren weiter nach Nikšić, der zweitgrößten Stadt des Landes. Wir müssen dort unsere "tourist registration" machen. Laut den Infos des Auswärtigen Amtes hat man sich als Tourist in Montenegro innerhalb von 24 Stunden an einer Polizeiwache melden und sich entsprechend zu registrieren. Gefunden haben wir die Wache sehr schnell und nach einem kurzen erfolglosen Erklärungsversuch, was wir hier wollen werden wir geben in der Eingangshalle zu warten. Neben uns stehen ein paar Polizisten die sich in Lokalsprache unterhalten. Plötzlich geht eine Tür auf und heraus tritt eine Sondereinheit in Kampfoverall und begrüßen sich gegenseitig und die anderen Polizisten. Mit Sondereinheit meinen wir 25 ca. 2 Meter große und110 kg schwere Fleischberge mit vernarbten Gesichtern und militanter Kurzhaarfrisur und unter Begrüßung verstehen diese Jungs kräftige Gnackfotzn (zu deutsch: Genick-Handschlag), Wangenküsschen und tiefe, grunz-artige ‚Harrr Harrr Harrr‘-Töne von sich zu geben… Nachdem wir das Treiben 10 Sekunden schweigend beobachten treffen sich die Blicken von Josef und mir und wir lesen gegenseitig in unseren Augen: Neben den Kerlen fühlen wir uns wie 8 jährige Schuljungen mit kurzer Hose und Holzgewehr.. Naja, letztlich warens liebe Kerle und das mit der Touristenregistrierung nehmen die Montenegrier auch nicht ganz so genaut, aber jetzt sind wir definitiv im Ostblock angekommen..;)

Sarajevo beeindruckt uns beide sehr. Die Spuren des Krieges sind hier noch sehr deutlich zu erkennen und viele Fassaden tragen diese sicherlich noch viele Jahre in die Zukunft. Das Stadtbild ist geprägt von vielen Moscheen und zu den Gebetszeiten bietet sich eine eindrucksvolle Geräuschkulisse. 80% der Einwohner Sarajevos sind Muslime und wir spüren deutlich den osmanischen Einfluss. Kurz vor Abreise besuchen wir eine Ausstellung über den Genozid, der sich 1995 in Srebrenica ereignet hat und müssen erkennen, dass sich Geschichte leider immer wiederholt..

Das Zentrum Sarajevos ist der alte Markt.

Sarajevo, gelegen am Miljacka

Während der Belagerung wurden Freiflächen in der Stadt zu Friedhöfen umfuktioniert...

... der Krieg hat viele Opfer gefordert.

Zurück in Montenegro wollen wir wieder zu Fuss in die Berge. Erstes Ziel ist Zabljak am Rande des Durmitorgebirges. Hier sollen die Touren zum Bobotov Kuk starten und wir wollen dort Informationen über die Besteigung sammeln. Das Wetter ist leider heute und die nächsten Tage schlecht, so dass wir direkt versuchen wollen, den Gipfel zu besteigen. In Zabljak kaufen wir eine Karte und stellen dann fest, dass der beste Startpunkt in der Nähe unseres Nachtplatzes war. Alles wieder zurück fahren, Ausrüstung raus und los. Die Tour war sicherlich nicht die kälteste oder nasseste oder windigste, die wir je gemacht haben, aber wenn man diese drei Begriffe zu einem „Ekelhaft“ zusammenfassen möchte, war diese bestimmt die ekelhafteste Tour…;)  - Naja, wir wollen uns ja nicht beschweren, aber irgendwie haben wir mit den Bergtouren auf unserer Reise nicht so wirklich soviel Glück.

Durmitor Gebirge in Montenegro
Bei nahezu perfekten Bedinungen starten wir in die Tour...

... um oben auch nur ekelhafte Verhältnisse vorzufinden..;)
Zurück am Toyo und nach einer heißen Tasse Tee besuchen wir noch die Hauptstadt Podgorica und fahren durch einen Nationalpark gen Küste um dort ein Nachtkamp zu finden. Nach ein paar erfolglosen Versuchen sind wir bei einem ziemlich verrückten Montenegrier namens Zoran in dessen Vorgarten gelandet. Der hat ein paar Apartments, Ramschstände und einen Fahrservice mit Autovermietung und nimmt uns gerne bei sich auf. Wir trinken literweise frisch gepressten Traubensaft und unterhalten uns bis tief in die Nacht über verrückte russische Touristen, deutsche Qualitätsprodukte und die Zukunft Montenegros bevor wir halbtod ins Bett fallen. Mit einer sehr intensiven Bekanntschaft verabschieden wir uns also von Montenegro und brechen auf nach Albanien.

Thank you Zoran for the hospitality!!

 Die zwei beliebtesten Fortbewegungsmittel in Albanien bilden eine Alliteration: Maultier und Mercedes. Ungelogen trägt hier mindestens jedes dritte Fahrzeug einen Stuttgarter Stern – und wer wirklich etwas auf sich hält ergänzt seinen Kühlergrill noch mit einem glücksbringenden Hufeisen… Viele dieser Youngtimer waren wohl früher einmal in Deutschland gemeldet und man erkennt plötzlich den riesigen Markt der albanischen Autoschieber-Mafia..;)


Auf dem Weg in die Hauptstadt Tirana können wir viele erste Eindrücke sammeln. Wir wissen bereits, dass die Straßen sehr schlecht sein sollen und wir werden nicht enttäuscht. Die asphaltierten Verbindungen kann man an zwei Händen abzählen und sämtliche Nebenwege sind eigentlich mit schlechten deutschen Feldwegen zu vergleichen. Fließendes Wasser und Elektrizität sind zwar verfügbar, aber von Versorgungssicherheit kann man hier sicherlich nicht sprechen. Einen Ordnungssinn oder ein Umweltverständnis sucht man leider auch vergebens.. Dies hat zur Folge, dass man nur sehr selten einen sauberen Flecken Erde zu Gesicht bekommt. Zwischen den unzähligen Müllbergen leben die Familien in halbfertigen Häusern oder Hütten und natürlich auch viele Straßenhunde und heimatlose Katzen.. Lange Story kurz: Die Verhältnisse sind arm und schmutzig. Im Gegensatz dazu steht die Gastfreundlichkeit der Menschen. Die Leute winken, lachen und helfen, obwohl man sich mit ihnen meist nur mit Armen und Beinen verständigen kann.

Albanische Straßen ...
... und albanische Tankstellen - "Ähh ... can we pay with VISA?"









Die meisten Albaner fahren Mercedes aber auch in den Metropolen sind Vierbeiner ein gängiges Fortbewegungsmittel.





Zwischen den Häusern sieht es eigentlich immer gleich aus.


Die Hauptstadt bietet nicht viel. Ein Stadtzentrum ohne wirkliche Stadt außenrum und ein albanischer Student erzählt uns, dass eigentlich jeder der sich ein Studium erlauben und leisten kann, versucht das Land zu verlassen. Diese Geschichte haben wir leider bereits in Montenegro gehört.. Wir fahren an der Mittelmeerküste weiter in Richtung Süden des Landes. Über Durres, Vlora und Saranda geht es bis nach Ksamil, wo wir ein Medl Namens Dani treffen. Sie ist allein mir ihrem alten Mercedes L 207 Transporter unterwegs. Sie legt uns ein AutoCamp nahe, welches Internet hat und wir treffen uns dort mit ihr um gemeinsam dem schlechten Wetter zu trotzen. Nach zwei Tagen auf dem Camp, welche wir mit waschen, Kaffeetrinken und Warten auf das Ende des Wolkenbruchs verbringen fahren wir an einen der südlichsten Zipfel des Landes um uns Butrint, ein UNESCO Weltkulturerbe, anzusehen.

Die alte Stadt erweist sich als wahres Naturparadies und wir sind intensiv am Kleintiere jagen, fotografieren und beobachten in einer archäologischen Kulisse. Römer, Venezianer und Osmanen haben viele Ruinen hinterlassen, die sich jetzt die Natur langsam zurückerobert.
Quer durchs Inland begeben wir uns nun über Gyrokastra und die Berge nach Korca und zum Ohridsee um dort die Grenze zu Mazedonien zu überqueren. Abschließend ist natürlich nicht das ganze Land schmutzig. Es gibt sehr viele schöne Ecken und an der touristischen Küste im Südwesten des Landes macht es fast einen aufgeräumten Eindruck. Die schönsten Ecken und Gegenden die Albanien zu bieten hat sind jedoch sicherlich jene, wo fast gar kein Mensch mehr wohnt…

Die südwestliche albanische Küstenstraße bietet wirklich großartige Aussichtspunkte.

... an denen man die interessantesten Leute trifft. Dani mit ihrem alten Mercedes T 207 Diesel alias "Hugo" und ein ziemlich durchgeknallter Ungar mit einem alten Opel Rekord - er kommt gerade frisch aus der Mongolei...

Schöne Plätze in Albanien ...
... gibt es zu Hauf!!

Und man kann die meisten davon ErFahren!!
Wunderschöne Farben am Ohridsee
 
Unser Erster Anlaufpunkt in Mazedonien ist der Berg Korab, den wir besteigen wollen. Wir stehen früh auf und bekommen beim Frühstück Besuch von einem Wolfshund (Im Mavrovo Nationalpark sind Wölfe keine Seltenheit und wir meinen zumindest ein bisschen Wolf in ihm zu erkennen… Falls nicht – trotzdem schöne Geschichte..;)). Dieser Ergaunert sich ein paar Brotscheiben und dann starten wir los. Wir haben keine Karten von dem Nationalpark sondern nur eine bescheidene Beschreibung von einer Internetseite. Man muss hier erwähnen, dass Bergsteigen im Balkan nicht wirklich mit dem Alpinismus zu vergleichen ist. Es gibt hier halt keine DAV-Jugend, welche sich um Wege, Schilder und Hinweistafeln kümmert Dementsprechend landen wir erstmal nicht am Startpunk des Gipfel-Zustieges, sondern an der einem verlassenen und geschlossenen Grenzposten zum Kosovo… Nach einer kurzen illegalen Einreise in den Kosovo (No Rist - No Fun) drehen wir um und suchen weiter nach dem eigentlichen Einstieg in die Tour, einem Mazedonischen Grenzposten der drauf aufpasst, dass keine Albanischen Schmuggler über den Berg kommen. Auf dem Weg kommt uns ein LandRover entgegen der mit ein paar Grenzbeamten besetzt ist. Wir folgen ihnen zum Startplatz und los geht’s auf den Berg! Der Aufstieg ist zwar steil aber die Gegend ist unbeschreiblich. Die Sonne beschert uns einen der schönsten Herbsttage die wir bisher auf unserer Tour hatten und wir dürfen durch eine einsame und verlassene Berglandschaft stapfen. Wir wandern durch rot-gelb-goldene Laubwälder auf eine Hochebene welche dem norwegischem Fjell ähnelt und entlang einer langen Hangquerung die uns mit einem permanenten Panoramablick den Zustieg versüßt arbeiten wir uns schließlich auf den Berggipfel. Belohnt werden wir mit einem sehr schönen Rundumblick nach Albanien, Mazedonien und den Kosovo und intensiven Streicheleinheiten der Sonne. Obwohl die Korabbesteigung keine technisch schwierige Tour darstellt, ist sie sicherlich eine der schönsten gewesen, die wir bisher zusammen gemacht haben! Vielleicht stehen die künftigen Bertouren ja doch unter einem guten Stern!? Es bleibt spannend!

Ein Wolfshund bringt uns um unser halbes Frühstück.
Welcome to Kosovo!!
Folge den Grenzbeamten ...
... und finde den Gipfel!!
Mazedonien verfügt ebenso wie Montenegro über eine „tourist registration“-Regelung. Die Montenegriner nehmen diese nicht so ganz ernst aber in Mazedonien sieht dies anders aus. In einer Polizeiwache werden wir darüber aufgeklärt, dass wir ohne einen festen Aufenthaltsort das Land innerhalb 3 Tage wieder verlassen müssen. So ganz traurig macht uns diese Info nicht, da wir sowieso bald nach Griechenland und in die Türkei weiter müssen, jedoch wollen wir uns es nicht nehmen lassen Skopje noch ein bisschen kennenzulernen! Kaum eine Runde durch die Stadt gedreht lernen wir zwei junge Mazedonier kennen, werden auf einen Geburtstag eingeladen, der ganzen Clique vorgestellt und mit Bier, Wein und schwarzgebranntem Raki versorgt. Ein Hoch auf die internationale Getränkequalität! Wir verabschieden uns von unseren neuen Bekanntschaften und brechen auf nach Griechenland. Auf dem Weg durch das Mazedonische Inland bewegen wir uns auf einer sehr gut ausgebauten Mautstraße, wir sehen viele gepflegte Wein-Anbaugebiete und man bekommt durchaus den Eindruck, dass sich das Land stark nach vorne entwickelt.

Ein Ausgelassener Abend in Skopje ...
... sind nicht das einzige Highlight der Stadt!

Griechenland werden wir nur sehr kurz bereisen. Obgleich uns bewusst ist, dass man für einen intensiven Griechenlandeindruck sicherlich länger braucht als eine kurze Durchreise wollen wir dieses Land auf unserer Route durch Südosteuropa natürlich nicht auslassen. Wir entscheiden uns Tessaloniki, die zweitgrößte Stadt des Landes anzufahren, welche nicht weit von der Grenze und der Mittelmeerküste liegt. Der Ballungsraum zahlt über eine Millionen Einwohner und ist einer der wichtigsten Umschlagplätze der Übersee-Logistik. Bereits kurz nach der Einreise nach Griechenland merken wir, dass es fast überall brennt. Die Griechen arbeiten ihre Erntereste nicht mit in den Boden ein, sondern verbrennen diesen auf den Feldern. In welchem Ausmaß dies hier stattfindet bemerken wir, als wir nach Tessaloniki einfahren. In der ganzen Stadt steht weißer Rauch und die Sicht beträgt gerade mal noch ein paar hundert Meter. Dazu kommt der beißende Geruch und wir fragen uns ob die Griechen nicht doch noch hinter dem Mond leben.. Tessaloniki ist eine große und durchaus lebhafte Stadt, aber so wirklich beeindrucken will sie uns nicht. Da wir keinen echten Stadtkern ausmachen können und ein paar Sehenswürdigkeiten stark in der Stadt verstreut sind kaufen wir uns ein Busticket und fahren einmal durch die Stadt.

Verbrannte Erde in Griechenland ...

... und das Resultat davon in der Stadt...
Der weiße Turm - das Wahrzeichen der Stadt.

Nach ca. 3 Stunden Aufenthalt haben wir das Gefühl, genug gesehen zu haben und fahren zum Olymp Massiv. Dort wollen wir noch auf den Mytikos, den höchsten Gipfel des Massivs steigen. Wir kämpfen uns also nachts die Bergstraße hoch um dort am Einstieg zu übernachten. Als wir unser Nachtlager fertig aufgeschlagen haben treten zwei Gestalten aus einem grünen VW-Bus mit Mainzer Kennzeichen. Sie kommen auf uns zu und sprechen uns an: „Ey Ey!! Euch kennen wir doch!!“ - Erstmal total perplex wissen wir garnicht wie uns geschieht.. Also wir kennen diese Gestalten nicht… „Doch doch, wir haben euch mit dem Geländewagen in Kotor gesehen!“ – „Ahja, ihr wart die beiden die wir am Zebrastreifen fast über den Haufen gefahren hätten!?“ – „Ja, genau die sind wir!“ und unser Rätsel ist gelöst.;) Anja und Malte, zwei Sportstudenten aus Mainz die mit ihrem grünen T4 einmal ums Mittelmeer wollen stellen sich als zwei gutmütige und großherzige Gesellen heraus, mit denen wir nicht nur den einen Abend verbringen werden – wie sich später herausstellt.

Der Olymp sollte unsere Hoffnung auf Sonne bei künftigen Bergtouren wieder zerschlagen. Wir starten bei klarer Sicht, aber der Blick nach oben lässt nichts Gutes verheißen. Wir maschieren ca. 1000 Höhenmeter durch Graupel bis zum Zwischenkamp „Refuge A“. Nach kurzer Rücksprache über die Verhältnisse am Gipfel „It’s wet, slippery and parts of the route are iced“ starten wir ins Vergnügen und stapfen die letzten 800 Höhenmeter hinauf zum Gipfel.

Bei Eis und Wind fühlt man sich am Olymp - da werden Kindheitserinnerungen wach...;)


Unten angekommen treffen wir  Anja und Malte wieder. Sie wollten die Tour in 2 Tagen machen, haben sich dann aber dann kurz nach dem Zwischenkamp dagegen entschieden. Das Wetter war halt echt nicht gut.. Naja, schade für die Beiden, gut für uns – denn somit haben wir zwei liebenswerte Reisepartner für die nächsten Tage gefunden!!

Ausgelassen geht es erstmal zu viert weiter...;)

Montag, 8. Oktober 2012

Erste Etappe

Nachdem inzwischen schon die ersten Klagen laut werden, dass wir hier zwar groß ankündigen, aber nix kommunizieren, nehmen wir uns heute extra viel Zeit und versuchen ein bissal interessanten Input auf den Blog zu schieben..;)

Natürlich könnten wir den zeitlichen Verzug auch auf die ultra-spontane-hals-über-kopf-wir-fahren-genau-jetzt-los-und-machen-nicht-noch-irgendwas-fertig-Abreise schieben - aber nach einem ca. 3-wöchigem Abreiseverzug und inzwischen fast zwei Wochen Tour nimmt uns das wahrscheinlich niemand so recht ab..;)

Da wir gerade einen sehr günstigen Campingplatz gefunden haben, dessen junger Rezeptions-Angestellter uns permanent kostenlos mit einstündigen Internet-User-Authentifications versorgt (ein hoch auf die Völkerverständigung) haben wir uns entschlossen heut ein bisschen zu entspannen, Bücher auszugraben, Sonne zu tanken, Vogelgezwitscher zu lauschen, Mails zu schreiben und eben auch Bilder von den Knipsen zu ziehen und ein paar davon online zu stellen.

Losgedüst sind wir am Mittwoch, den 26. September. (Johannes überlegt gerade in welcher Zeit man nun Rückblickend am besten so einen Blog schreibt… egal, Präsens!!)

Unser erstes Reiseziel führt uns nach Rosenheim, welches Johannes stolz als seine zweite Heimat bezeichnen darf. Wir wollen dort noch ein bissal im Garten des Huberhofs grillen und einen entspannten Abschiedsabend mit guten Freunden feiern. Leider schüttet es wie aus Kübeln und wir müssen die Grillerei in die alte WG-Küche verlagern. Dass die WG grade im Umzugsstress ist (Imke und Jupp hatten am nächsten Tag Wohnungs-Abnahme und Michl und Sara von nebenann einen Tag drauf) ist zwar bekannt, dass die Bude allerdings soo brennt war uns vorher nicht bewusst..;) Also werden wir natürlich erstmal fleissig helfen wo wir können, um dann gemeinsam zwischen Maler-Werkzeug und Umzugskartons das ein oder andere Genußgetränk zu uns zu nehmen – schönes Fest!!
Es war sehr gut, nochmal in Rosenheim ankommen zu können und natürlich auch erstmal davon abschied zu nehmen.. Vielen Dank an alle, die vorbeigeschaut haben!!

Altes und neues Zuhause - Huberhof und Urs

Frühstück in Neubeuern bei Rosenheim

Tag darauf müssen wir unseren Kater natürlich irgendwo hinbefördern und wir entscheiden uns spontan für den Wendelstein. In der ersten Woche der Reiseplanung steht sowieso mit dick und unterstrichen BERGE!!!

Wir müssen ja schließlich die verpasste Saison (welche wir notgedrungen in der Werkstatt verbracht haben) wieder nachholen. Nach dem Abschied vom Rosenheimer-Wendelstein düsen wir also ins Berchtesgadener Land um einen schönen Klettersteig (Grünstein-Klettersteig – Räuberleiter) und eine Watzmann-Gratüberschreitung zu machen. Bei der Watzmanntour wissen wir bereits, dass es ansrengend wird (12 Std. Tour mit ca. 10,5 Std. reiner gehzeit) – aber was uns oben erwartet hat sich zweifelsohne gelohnt!!

Hängebrücke am Ausstieg der Räuberleiter (Grünstein) in Berchtesgaden

Auf dem Grünstein - Die Tour für den nächsten Tag (Watzmann - hinter uns) hatten wir dabei immer im Blick.
Ordnung halten im Wohnmobil vs. die nächste Tagestour vorbereiten..:)
 
... ab 1800 Meter wirds sonnig

Von der Mittelspitze zur Südspitze...

... auch manchmal auf allen vieren!!

Südspitze am Watzmann
Beweisfoto 2..;)
Leider geben nach dieser Tour unsere Füße auf (sind halt doch die letzten Monate etwas zu selten in den schweren Stiefeln gestanden…) und die nächsten Tage werden wir uns wohl mit leichtem Schuhwerk begnügen müssen.
Josefs Fersen nach 12-stündigem Fels-geshredder... Joeys sehen nicht besser aus...
Was nun? Also vorbei an den wunderschönen Bergen und gleich ans Meer?
Natürlich nicht, denn gottseidank sind wir ja zwei Füchse und haben einen 160 PS-starken Bären (Urs – alias unser großer weißer Toyo) im Team!! Daher entscheiden wir uns für eine neue und uns bisher unbekannte alpine Erfahrung dem Alpen-Offroaden und gönnen uns den ein oder anderen Mountain Ride!!

Schnell geht’s druch Österreich und Italien nach Slowenien. Dort in den Julischen Alpen fahren wir wunderschöne Pässe, düsen die Soca Flussaufwärts und treiben uns im Triglav-Nationalpark herum. Anfangs befinden wir uns noch auf asphaltierten Straßen, aber da links und rechts der Straße hunderte von Forst- und Rückewegen die Berge hinauf führen entscheiden wir uns bald, den ein oder anderen Trail mal auszuprobieren. Schließlich müssen wir ja entsprechend Offroad-Erfahrung sammeln, wenn wir inmitten der kleinen Regenzeit durch Tansania wollen..;)

Unermüdlich klettert Urs die slowenischen Rückewege hoch...

... bis zu einem wahnsinnig geilen Übernachtungsplatz!
Hinter uns der Triglav - sloveniens höchstem Berg.
Nach einer Übernachtung an einem wunderschönen Rastplatz fahren wir weiter durch das slowenische Hinterland nach Kroatien.


Auf der Insel Krk gehen wir auf den ersten offiziellen Campingplatz, da wir ein paar Dinge umräumen wollen und unsere Wäsche das erste mal gewaschen werden will – hierbei sei erwähnt, dass wir nicht innerhalb einer Woche unsere gesamte Wäsche durchgestunken haben, sondern vielmehr ein nasskaltes und feuchtes Klima hat uns dazu getrieben, alles mal auszupacken, zu waschen und ordentlich durchtrocknen zu lassen.

Die Wäsche trockent in der Sonne...
Entspannungspause auf für den Urs!!
  
Ein Blick in die Feldküche.


Da haben sich zwei gefunden.

Nationalpark Krka - leider können wir hier nur die Tourirunde machen und wir haben keine Zeit um ins Hinterland zu trekken.
 
Trocken und wieder fertig aufgepackt geht es nun in den Süden. Entlang der Kroatischen Adriaküste nach Zadar, Sibenik, Split und Dubrovnik. Dort sind wir genau jetzt (hätte ich bis jetzt im Präteritum schreiben müssen??), chillen am Campingplatz mit freiem Internet und schreiben ein paar Zeilen….


Jaja, auch Kultur ist angesagt. Der Dom in Split an der kroatischen Adriaküste.