Äthiopien liegt nun doch schon ein
Weilchen zurück und wir befinden uns schon seit einigen Wochen in Ostafrika. So
erscheint es uns als durchaus angebracht mal wieder ein paar interessante
Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen unserer Reise Preis zu geben. Immer mehr
kristallisiert sich auch heraus, das diese Website bezüglich ihrer Aktualität sicherlich
kein Tagebuch ist.. Wer mein DISG-Profil kennt, weiß dass Stetigkeit sicherlich
nicht meine Stärke ist..;) Somit liegt der Fokus des Reiseberichts nicht auf
den kurzen Abständen zwischen den Einträgen als viel mehr auf der
Vollständigkeit und Qualität des Berichteten.. (kriegt er nun damit seinen Kopf aus der Schlinge...??)
To all the international followers, that use the google-translation-tool: At the moment i don't think there would be a english version of the blog in the future.. Main reason for the blog is to get some information about africa and our journey transported to the people back home.. so I am gonna continue writing in german.. sorry for that..
Herzlich bedanken möchten wir uns
für die vielen positiven Rückmeldungen! Anscheinend gibt es doch ein paar
interessierte Leser, die sich für unsere Geschichten interessieren. Darüber
hinaus bekommen wir des Öfteren ein Lob für die vielen Bilder. Wir werden
versuchen weiter viele Bilder zu posten, jedoch dauert es immer ein wenig, bis
diese sortiert, selektiert, verkleinert und dann bei afrikanischen
Upload-Geschwindigkeiten und der hiesigen Stromnetz-Stabilität auf den Server
geladen sind.. Allein hierfür brauchen wir jedes mal mindestens 3 Tage…
Wer auf Facebook mit uns befreundet
ist oder ab und an mal eine Email schreibt/bekommt kennt die guten Neuigkeiten
ja bereits: Wir haben ihn überlebt, den „Lake Turkana Death Track“!! J Und nicht nur diesen. Was uns danach erwartet hat
lässt sich als jenes Afrika beschreiben, wie man es sich in seinen Träumen
vorstellt. Wir tauchen ein in Afrikas Superlative. Hohe Berge, große Seen,
reißende Flüsse, undurchdringliche Regenwälder, endlose Savannen und eine
anmutende und unzählig-vielfältige Tierwelt. Unsere Ostafrika-Route führt uns einmal
um den Victoriasee durch Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi und Tansania. Wir sind
im Herzen Schwarzafrikas unterwegs und erleben hautnah wie Korruption, Stammesrivalitäten,
Kapitalismus, High-Price-Tourismus, Entwicklungshilfe und schließlich die
täglichen Regenfälle während der Regenzeit das Land formen.
Doch erstmal geht’s durch heiße
Wüstenlandschaften und trockene Steppen auf einer 1000 km Off-Road-Strecke - von
Äthiopien nach Kenia.
Es ist Mitte Februar und wir
befinden uns in dem Dorf Ormorate, dem südwestlichsten Zipfel Äthiopiens.
Unsere Ausreiseformalitäten haben wir bereits am vorigen Tag erledigt und
unsere letzten äthiopischen Birr haben wir für die bevorstehende Hitze klug in
Flüssigkeit investiert - ein paar Fruchtzwerge St. George Bier. Die
Lebensmittelvorräte sind aufgefüllt, sämtliche Tanks sind voll und die
Fahrzeuge bekommen einen letzten Check – Dann geht es los. Wir verlassen
Ormorate und nach ca. 15 km kommen wir an den Eingang der „Lake Turkana Route“.
Hoch konzentriert, voller Vorfreude aber auch mit einem etwas mulmigen Gefühl
im Bauch biegen wir in die Route ein. Die Geschichten, welche wir die letzten
Monate über diese Route gelesen und gehört haben, geben uns zwar kein klares
Bild, jedoch eine grobe Vorstellung: „Seid Vorsichtig“ ist die Devise. Handyempfang
gibt es natürlich nicht. Trinkwasser – Fehlanzeige. Die Menschen die in dieser
Gegend leben verfügen über ein paar zerfetzte Kleider, jedoch nicht über
Englischkenntnisse. Der Track ist fahrbar, aber sicherlich keine Handelsroute.
Die Chance auf „vorbeikommende Fahrzeuge“ ist damit quasi gleich null. Ein
irreparabler Schaden am Fahrzeug kann daher zu großen Problemen führen, da so
gut wie keine Hilfe zu erwarten ist. Das Risiko von bewaffneten Überfällen ist
uns bekannt. Und trotzdem denken wir, dass diese Route für unser Team die Richtige
ist. Also los!!
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ob die Nerven wirklich aller Teammitglieder durchhalten wird sich erst noch zeigen müsssen... |
Die ersten Kilometer werden von
Staub und Sand beherrscht. Das Thermometer klettert bereits in den frühen
Mittagsstunden auf Werte jenseits der 40°C. Die Hitze ist krass, aber die
Trockenheit macht sie erträglich. Im Konvoi fahren wir durch ausgetrocknete Flüsse,
verdorrte Steppen und kleine Hütten-Dörfer. Wir können nicht schnell fahren,
jedoch versuchen wir trotzdem Strecke zu machen und unnötige Pausen zu
minimieren. Wir versuchen die tägliche Fahrzeit auf ca. 14 Std. anzuheben um
nicht unnötig lange in gefährlichen Gebieten zu bleiben. Nach ein paar Stunden
erreichen wir ein Gebäude. Ein Fahnenmast und ein Seil deuten uns an – dies muss
die Grenze nach Kenia sein.
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topless british gentlemen between the states. Grenze Äthiopien - Kenia |
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Kurze Zwischenpause, ein paar "rescue bisquits" und weiter gehts. |
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Unendliche Tracks durch triste Landschaften... |
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...was nicht bedeutet, dass dort nichts lebt... |
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... oder niemand... |
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... es als seine Heimat definiert!! |
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Ein Stift für ein Foto - so ist der Deal! |
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Die Flussbette sind derzeit ausgetrocknet. Unser Glück!! |
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Durchatmen.. |
Formalitäten zu erledigen gibt es
an der Grenze nicht, da diese Route für Kenia keinen offiziellen Grenzübergang besitzt..
Wir fahren weiter. Die Landschaft ist trist und Menschen begegnet man nur noch
sehr selten. Gegen Nachmittag deutet uns ein Schild an einer Weggabelung an,
dass der Track geradeaus in einen Nationalpark führt. Gate oder Schranke gibt
es hier nicht, jedoch wissen wir von anderen Overlandern, dass man am nächsten
Tag, wenn man den Park verlässt, abkassiert wird. Wir umfahren den Park und
nehmen die längere Route in Kauf. Wir fahren noch ein paar Stunden und es
beginnt zu dämmern. Die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz beginnt.
Buschcampen ist in dieser Gegend zwar eigentlich keine gute Idee, aber was tun
wenn die Nacht hereinbricht.. Wir haben Glück! An einer Wegzweigung kommen uns ein
paar bewaffnete Kenianer entgegen. Sie fragen uns was wir hier machen, wohin
wir wollen und ob wir nicht wissen würden, dass diese Gegend gefährlich ist…
Wie sich herausstellt sind wir in der Nähe eines kleinen Außenpostens der
kenianischen Polizei. Fünf junge Männer sind hier stationiert, da es an der
benachbarten Quelle immer wieder zu Schießereien zwischen den hier lebenden
Stämmen kommt. Auf einem kleinen Hügel mit gutem Blick über die Quelle befindet
sich ihr Lager. Wir müssen nicht fragen, sondern werden dringlich eingeladen,
die Nacht unter polizeilicher Bewachung auf diesem Stützpunkt zu verbringen.
Dankend nehmen wir an – und unsere Unsicherheit bezüglich eines sicheren
Übernachtungsplatzes verflüchtigt sich damit. Der Stützpunkt besteht aus einer
Hand voll runder Blechhütten welche mit verschiedenen Lebensweisheiten
bepinselt sind. Zwei Blechdosen, die mit Zement aufgefüllt und mittels einer
Stahlstange verbunden sind dienen als Trainings-Gewichte und verraten wo sich
der hiesige Fittnesbereich befindet... Fliesendes Wasser gibt es nicht. Strom auch
nur von einem Aggregat, das jedoch ausschließlich für die Funkstation betrieben
wird. Wir finden einen guten Platz für die Fahrzeuge und Claires Zelt und
werden sogleich nach unserer Ankunft auf eine heiße Tasse Tee eingeladen. Doch
mit ein bisschen Earl Grey und einem sicheren und äußerst geselligen
Übernachtungsplatz ist die kenianische Gastfreundschaft bei weitem noch nicht
zu Ende. Wir sind hungrig und das sieht man uns anscheinend an.. „You must be
hungry! - We’re going to slaughter a goat!“ sagt Jim, einer der Polizisten zu
uns. Als Reisender so ein Angebot auszuschlagen ist nicht nur in Afrika ein
Tabu – was uns zu diesem Zeitpunkt wirklich entgegenkommt. Die Initiative ist
schnell ergriffen und ehe wir uns versehen ists auch schon eine Ziege weniger. Als
Hauptspeise steht also gehacktes und gekochtes Ziegenfleisch auf der
Speisekarte und als Beilage gibt es Ugali, eine Art festgekochter Getreidebrei,
der aus Maismehl gemacht wird. Geschmacklich nicht gerade ein Feuerwerk sorgt dieser
jedoch für ein äußerst solides Völlegefühl. Wir Steuern ein paar Mangos und
Bananen bei und revanchieren uns mit einem leckeren Obstsalat als Nachspeise.
Entgegen unserer ersten Annahme wurden die Jungs nicht Zwangsversetzt, sondern
sie liebäugeln mit einem besseren Einsatzort und mit besserer Bezahlung, sobald
sie ihren Dienst in dieser Lebensfeindlichen tristen Wüstengegend angeschlossen
haben. Versorgt werden Sie von einem LKW, der alle zwei Wochen Konserven
vorbeibringt und von den hiesigen Stämmen, welche sich dadurch natürlich etwas
mehr Gehör bei auftretenden Konflikten verschaffen wollen. Auf die Frage: „What‘s
the last time you guys had fresh fruits or vegetables?“ bekommen wir ein unglaubliches
„last october“!! zu hören – und wir würden am liebsten unseren eigenen Anteil
Obstsalat wieder ausspeien…
Beschützt von zwei patrouillierenden
Polizisten haben wir eine sehr windige, aber sorglose Nacht. Am nächsten Morgen
werden wir wieder mit heißem Tee geweckt und nach einem internationalen
gemeinsamen Frühstück verabschieden wir uns von den fünf jungen Herren! Wir
sind begeistert von unserer ersten kenianischen Begegnung und starten
zuversichtlich in die nächste Offroad-Etappe, welche uns an die Küste des
Turkana-Sees bringen soll.
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Unser Nachtlager - die Polizeistation an der umkämpften Quelle. |
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Mehr oder weniger einladende Botschaften sind auf den Hütten zu finden. |
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Die Ziege ist schnell geschlachtet... |
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... und macht 10 hungrige Kreaturen satt! |
Die Landschaft verändert sich kontinuierlich.
Mal fahren wir durch buschige und dornige Savannengebiete, danach durch sandige
Palmenhaine und schließlich durch schroffe Steinwüsten, die bis zum Horizont
reichen. Nur noch ein paar Kilometer und wir erreichen die Küste zum Turkanasee.
Die Landschaft um den See ist geprägt von grobem Geröll aus Vulkangestein. Die
Fahrzeuge tun sich sichtlich schwer in diesem Gelände. Um unser Fahrwerk nicht
zu ruinieren müssen wir die Geschwindigkeit auf 15 km/h verringern und wir
kriechen langsam, jedoch kontinuierlich dahin. Am frühen Nachmittag erreichen
wir den See. Er ist einer der ersten großen Seen des Grabenbruchs und wir sind
begeistert von dessen Anblick. Eine kurze Pause gönnen wir uns und dann geht’s
auch schon weiter. Wir wollen noch bis an den Südzipfel des Sees kommen, da wir
wissen, dass es hier eine Art Hostel mit Campingmöglichkeit gibt. Bei unseren
15 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit wollen wir jedoch nicht allzu viel Zeit
auf der Strecke verlieren und lieber früher als später (oder vielleicht gar nicht…)
ankommen. Der Track wird gottseidank wieder besser und wir können die letzten
50 km mit ca. 35 Sachen dahinbrettern..;)
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Nur damit es niemand vergisst: 4.2 Liter Turbocharched!! |
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Und ja, auch Matilda von den britischen Jungs fährt wieder! |
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Ey, hast du mir ins Gesicht gepupst? |
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Sehr abwechslungsreiche Landschaften ... |
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... wie sandige Palmenhaine... |
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... und Wüsten aus Vulkangestein... |
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... bringen uns zum Lake Turkana! |
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Urs am See |
Am dritten Tag wird deutlich, dass
wir tiefer ins Landesinnere Kenias kommen. Unsere Landkarten und GPS-Infos zeigen
uns an, dass es wieder vereinzelte Dörfer gibt, die für Karten erwähnenswert
sind. Wir bewegen uns nun nicht mehr im Sand, sondern auf roter Erde und
durchqueren Grassavannen die mal mehr und mal weniger dicht mit Akazien
bewachsen sind. Wir befinden uns im Gebiet der Samburu. Die Samburu sind ein
stolzes Volk von Kriegern und Nomaden. Sie leben von der Viehzucht und pflegen
traditionelle Kleidung und traditionellen Schmuck zu tragen. Dutzende bunte
Perlenketten werden um den Hals getragen und die jungen Männer färben ihre
langen Haare und Stellen der Haut mit roter Erde ein. Leider haben wir keine
Fotos von unseren Begegnungen mit den Samburu, da wir es vorziehen unser
Interesse erst mit Gesten und Worten statt gleich mit der Kamera kund zu tun. In
dem Dorf ‚South Horr‘ suchen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Es gibt
hier eine Schule, eine christliche Mission und auch ein paar Läden mit
Handelsprodukten, also hält bereits nach 3 Tagen die einfache Zivilisation
wieder Einzug. Leider lernen wir bereits hier die dunkle Seite dieser
Zivilisation kennen. Bereits am Ortseingang werden wir von zwei
Samburu-Kriegern begrüßt. Am helligten Tage, völlig besoffen und mit einem
Joint in der Hand sind diese beiden Gestalten weder im Stande gerade zu stehen,
noch fokussiert zu kommunizieren - Ein Trauerspiel.. Wir fahren weiter um die
Ortschaft zu erkunden und stellen fest, dass diese beiden leider nicht die
einzigen „Zivilisationsopfer“ sind..
Da wir uns immer noch in „Kritischer
Zone“ befinden geht’s am nächsten Tag freilich wieder früh weiter. Wir müssen
weiter über Baragoi und sowohl befreundete Overlander, die jene Route ein paar
Wochen vor uns befahren haben, als auch die Polizisten des Oasen-Stützpunktes
haben uns dazu angehalten, in und um Baragoi Augen und Ohren gut offen zu
halten. Wie immer, im Konvoi und ohne große Abstände zwischen den Fahrzeugen,
geht es weiter. Nach ein paar Stunden Fahrzeit erreichen wir dieses berüchtigte
„Baragoi“. Der Ort selbst ist eher unspektakulär. Wir nehmen Militärpräsenz
wahr, aber nichts was uns sonderlich beunruhigt und was wir nicht schon aus
anderen Ländern kennen würden. Ohne Zwischenstopp und Zwischenfälle geht es
durch den Ort und weiter gen Süden.
Wie wir später von ein paar
befreundeten Engländern erfahren gab es ein paar Tage nach unserer Durchfahrt
einen bewaffneten Überfall auf einen Pfarrer mit Kindern in seinem Landcruiser.
Die Fotos der Einschusslöcher in dessen Fahrzeug sprechen klare Worte - Es wird
hier nicht lange gefackelt… Wir hatten Glück.
Eine große Savanne öffnet sich und
wir sehen Antilopen, Gazellen, Strauße und passieren haushohe Termitenhügel.
Bereits am frühen Abend kommen wir in unserem heutigen Ziel, der Kleinstadt
Maralal, an. Zwar sind wir noch ca. eine halbe Tagesetappe von „richtiger
Infrastuktur“ entfernt, aber bereits hier in Maralal gibt es eine Tankstelle
und eine Bank mit ATM (Geldautomat), an der wir uns mit kenianischen
Schillingen eindecken können. Am nächsten Morgen und damit fünften Tag der
„Lake Turkana Route“ (man merkt schon: „Death Track“ ist für uns kein passender
Ausdruck mehr) geht’s noch ein paar Kilometer über sandige und trockene Pisten.
Wir erreichen die A2, welche von Isiolo nach Marsabit führt. Astreiner,
schnurgerader, traumhafter und schlaglochloser Asphalt – ein Mekka! Wir
schlagen den Weg nach Isiolo ein. Einerseits sind wir dankbar, dass es nun
etwas flotter weitergeht, andererseits werden wir von äußerst präsenten
Offroad-Entzugserscheinungen geplagt.. Kein Gerüttel, Geschaukel, Geklopfe und
Vibrieren mehr... Kein Einstauben, Durchgehen, Aufsitzen und Festfahren mehr… Kein
Ausweichen, Querlenken, Runterschalten und Spursuchen mehr… Es geht einfach dahin,
wie auf Schienen, mit 80 Sachen, Nase im Wind - und auf der linken
Straßenseite!
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Die Vegetation nimmt wieder zu... |
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... und endlich erreichen wir sie: Die rote Erde Afrikas!!! |
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Meterhohe Termitenhügel |
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Man beachte das Bett links oben!! |
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Kurzer Stopp vor der letzten Etappe... |
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... und wir sind wieder auf Asphalt! |
Zwischen den Verkehrsteilnehmern
Kenias und denen Äthiopiens gibt es einen signifikanten Unterschied. In
Äthiopien laufen die Leute zu Fuß, in Kenia wird geradelt! Klapprige alte
Drahtesel rollen überall durch das Land und der Ausdruck Drahtesel passt
sicherlich kaum besser als hier in Kenia. Was in Äthiopien die Esel durch die
Gegend tragen wir hier auf den Radln von A nach B gestrampelt. Egal wie groß,
schwer, unhandlich oder gefährlich die Ladung ist. Mitm Radl kann man hier
wirklich alles transportieren und transportieren lassen. Auch sich selbst. Ja,
in Deutschland verboten und von der Polizei, in Kenia das normalste der Welt
und für Fahrradtaxifahrer eine gute und wichtige Einnahmequelle, sich auf dem
vornehm gepolsterten und mit Fußrasten ausgestatteten Gepäckträger eines Rades
an sein Ziel chauffieren zu lassen. (soeben wird mir bewusst, die verkorkst und
lächerlich es eigentlich ist, einer Gesellschaft das Mitfahren auf einem
Fahrradgepäckträger zu untersagen – freu mich schon auf den Kulturschock back at
home…)
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Ob der noch unter den 4 Metern bleibt...? |
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Drahtesel tragen hier alles... |
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...egal ob 378 Bananen... |
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... oder 4 Zentner Reis. |
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Noch sind die Kisten leer. |
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Hätten wir mit 14 gewusst, wie man 4 Kisten Bier auf einem Mofa transportiert... |
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... dann hätte man uns diese Jungs vielleicht gleich hinterher schicken müssen... |
In Isiolo gönnt sich unser Lake
Turkana Team einen Tag Pause bevor wir uns trennen und wieder eigene Wege
gehen. Claire fährt weiter nach Nairobi, die britischen Jungs haben eine
Verabredung in einem naheliegenden Nationalpark und Josef und Ich zieht es zum
nächsten Berg. Der Mount Kenia beschäftigte uns schon bei den
Reisevorbereitungen Zuhause. Für dessen Besteigung gibt es viele Gründe. Er ist
der erste 5000er auf unserer Reise, der zweithöchste Berg des Kontinents, er
befindet sich fast genau auf dem Äquator, die Gipfel befinden sich oberhalb der
Schneegrenze, die Regionen dazwischen sind stark vergletschert und die höchsten
Gipfel können nur mit etwas technischer Kletterei erreicht werden. Nach einigen
heißen Tagen in der kenianischen Wüste also genau der richtige Spielplatz für
uns..;)
Wir verabschieden uns von den
anderen und cruisen (entspannt, ohne Geholper und Gepolter) nach Naro Moru,
einem Ort am Mount Kenia Nationalpark und Startpunkt der gleichnamigen Route
auf den Berg. Bereits die Fahrt zu diesem Ort ist faszinierend. Exponiert und
mächtig trohnend über der Landschaft ist der Gipfel schon von vielen Kilometern
Entfernung zu sehen. Stolz präsentiert sich das Massiv und uns wird schnell
klar, dass die Zwillingsgipfel „Batian“ und „Nelion“ nicht ohne Grund nach den
mächtigsten Maasai-Häuptlingen Kenias benannt sind. Noch als wir um den Berg
herumfahren bekommen wir eine SMS von den BritBoys: „have seen the mountain –
looks like a beast! Good luck with the climb!“ Wir sind uns einig, da oben wird
es sicherlich spannend…
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"The Beast" - Mt. Kenya |
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In welchem Richtungssinn dreht sich das Wasser im Badewannenausguss, wenn diese genau auf dem Äquator steht?? |
Wir passieren den Äquator und kommen
in Naro Moru an. Innerhalb von Sekunden werden wir von einem „Tour Operator“
aufgegabelt. Dieser organisiert Touren für den Mt. Kenia und schleppt uns gleich
in sein Büro, das Hinterzimmer eines kleinen Supermarktes. Wir erklären ihm was
wir so vor haben und er arbeitet ein Angebot für uns aus: 4 Tage Nationalpark,
1 Guide (Herr Dunkin) für die Kletterrouten am Gipfel, 2 Porter, die etwas Essen
und unser Zelt schleppen und Ausleihgebühren für das Gletscherequipment: Vierstelliger
US-Dollar-Bereich only! – wir lehnen dankend ab…
Nächster Plan - in den Simien
Mountains in Äthiopien haben wir Erika und Roland, ein österreichisches Pärchen
kennengelernt. Sie haben uns bereits damals einen Guide für den Mt. Kenia
empfohlen und so ziehen wir das kleine Zettelchen mit der Nummer hervor und
treffen uns mit Steve. Ob Steve nun ein Guide ist, oder aber ein verkappter
„Tour Operator“ – wir wissen es nicht genau. Er selbst würde nicht mit uns auf
den Gipfel klettern, sondern uns an einen Herrn Dunkin als Guide für die
Kletterroute verweisen.. sein letztes Angebot: fast vierstelliger Us-Dollar-Bereich
only! – wir sind frustriert…
Irgendetwas läuft hier gewaltig
falsch, so unser Eindruck. Wirklich transparent sind die Angebote der „Tour
Operator“ nicht, wo landet die ganze Kohle und wer ist eigentlich dieser Herr
Dunkin…
Wir brauchen Transparenz. Wir wollen
diesen ominösen Mr. Dunkin kennen lernen. Er ist Kletterguide, im ÖAV
ausgebildet und derjenige, der die Route mit uns durchklettern würde. Wir
bekommen eine Idee davon, was er verdient, was die Porter bekommen und wie hoch
die Eintrittsgebühren für den Park selbst sind – es bleibt beim alten Angebot.
Wir entscheiden erstmal nichts und
wollen die Geschichte überdenken. Ein Ausflug zum Gate des Nationalparks bestätigt
das Angebot von Steve. Allein der Eintritt in den Nationalpark macht bereits
die Hälfte der Kohle aus… Etwas frustriert über die deutliche Erkenntnis, dass
Ostafrika mit seinen intensiven und hochpreisigen Tourismusprogrammen ein
großes Loch in unseren Geldbeutel stanzen wird, fahren wir in eine
Jugendherberge um einen Stellplatz für die Nacht zu organisieren und uns
gedanklich zu sortieren. Joseph ist Besitzer und Manager des Mount Kenia Youth
Hostels und ein sehr zuvorkommender Mann mittleren Alters. Wie der Zufall es
will ist er ein alter Freund von Mr. Dunkin und bietet uns an bei erneuten
Preisverhandlungen direkt mit Mr. Dunkin zu helfen. Es geht noch einmal los - hin
und her und her und hin - am Ende aber können wir ein Modell ausarbeiten, mit
dem alle zufrieden sind. Wir machen die Tour! Mit Dunkin als Guide und zwei
Nachbarn von Joseph als unsere Porter. Wir vereinbaren uns für den nächsten Morgen
um alles vorbereiten zu können und dann in den Nationalpark zu starten.
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schnell alles herrichten... |
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Hier eine kurze Infobox zum Thema
Bergsteigen in Ostafrika, denn der Unterschied zum alpinen Bergsteigen könnte
nicht größer sein. Sämtliche für Touristen interessante Berge sind als Nationalparks
ausgewiesen. Um dort rein zu kommen braucht man eine „Permit“ von der hiesigen
Nationalpark-Verwaltung die kräftig bezahlt werden will. Sowohl der Aufenthalt,
als auch die Übernachtung ist zu entlohnen. Diese Kohle geht also an diese
staatliche Organisation. Häufig sind Aufenthalte in den Nationalparks an
gewisse „Restrictions“ gebunden. Darin wird z.B. die Anzahl der mindestens
benötigten Guides, Porter oder Ranger geregelt, denn die lokale Bevölkerung
soll ja fleißig am Bergtourismus mitverdienen. Alleine los zu ziehen ist also
in den meisten Fällen durch die offiziellen Parkregeln untersagt. Darüber
hinaus gibt es in den meisten Fällen nur „Pakete“ zu kaufen. Dies
bedeutet, sobald man nicht nur etwas herumwandern, sondern zum Beispiel eine
Gipfelbesteigung im Nationalpark machen möchte, muss man ein Minimum an Tagen
im Nationalpark kaufen. Häufig kommen dann noch extra Gebüren wie eine "rescue fee" hinzu. Benötigt man nun ein oder zwei Tage weniger für die
entsprechende Tour, so hat man einen oder eben zwei Tage umsonst bezahlt.
Auch eine DAV-Rettungsversicherung interessiert natürlich niemanden und man hat die lokale Rettungsgebür zu zahlen. Rückerstattung gibt es natürlich in keinem der Fälle. Die Bergsteigerei in Afrika gehört also
nicht gerade zu den Dingen, die man spontan, günstig und eigenveratwortlich angehen kann... schade drum!!
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Der Urs ist voll beladen. Wir beide,
die zwei Porter und unsere 4 Rucksäcke passen gerade so hinein. Unseren Guide
brauchen wir nur für den Gipfel, nicht für den Zustieg und wir haben uns für
den nächsten Tag auf der letzten Hütte mit ihm verabredet. Zu viert fahren wir
in den Nationalpark und machen bereits ein paar Höhenmeter bis zu einer
meteorologischen Station, wo wir unser Auto für die nächsten Tage parken
können. Von dort aus geht es zu Fuß weiter. Die Gegen ist spektakulär! Wir
durchlaufen den Regenwald, der sich durch die Wolkenansammlungen hier gebildet
hat und gelangen oberhalb der Baumgrenze in eine üppige Vegetation an Hochgras
und Büschen. Einige Kilometer geht es dahin und mit zunehmender Höhe verändert
sich die Landschaft weiter. Wir gelangen ins Moorland, das durch hohe
Niederschläge, Gletscherbäche und große Lobelien geprägt ist. Es geht hinauf
auf einen Rücken und von dort aus sehen wir das vor uns liegende Massiv aus
nächster Nähe. Da ab der Mittagszeit dort oben dichter Nebel aufzieht bekommen
wir die beiden Hauptgipfel leider nicht zu sehen, jedoch tut das dem imposanten
Eindruck keinen Abbruch. Wir marschieren weiter und kommen gegen 16:00 Uhr am
MacKinders Camp (4300m) an. Ein paar Norweger sind bereits da. Sie wollen am
nächsten Tag einen Nebengipfel erklettern und am folgenden Tag dann den Nelion
(5189m) ersteigen. Dieser ist auch unser Ziel, da die Nordroute zum Batian in
dieser Jahreszeit nicht möglich ist. Wir machen es uns gemütlich und gehen früh
zu Bett.
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blue-monkey |
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Senezien vor Gipfelkulisse |
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Hochlandsteppe |
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McKinders Camp |
Für den zweiten Tag steht eigentlich
so einiges an. Aufstieg zur Austrian Hut auf ca. 4800 Meter, von dort zum
dritthöchsten Gipfel, dem Point Lenana (4995 m) aufsteigen, wieder runter zur
Austrian Hut, hoffen dass Dunkin dann bereits da ist um dann den Gletscher zu
überqueren und die ersten Seillängen der Wand zum Nelion ausprobieren. Ein Tag
der Akklimatisierung und kleinen Kletterei also – es kommt anders. Wir starten
morgens ohne unsere Porter, denn die wollen ca. eine Stunde später aufbrechen.
Auf der Austrian Hut sind wir recht schnell. Statt der prophezeiten 3 Stunden
brauchen wir nur knapp 1,5 und auch der Point Lenana (Mit übrigens dem höchsten
Klettersteig der Welt) ist nach guten 30 Minuten erreicht.. Wir steigen wieder
ab zur Austrian Hut. Bereits beim Abstieg beginnt es leicht zu schneien. Wir
kommen an der Hütte an, aber noch sind wir die Einzigen dort oben.. Der Schnee
wird immer heftiger und wir ruhen uns ein bisschen aus. Eingelümmelt in alles
was wir finden können dösen wir im Matratzenlager vor uns hin. Die Zeit vergeht
langsam und draußen wird es immer ungemütlicher. Nach 5 Stunden warten ist es
bereits 15 Uhr, jedoch kein Porter und kein Dunkin in Sicht (apropo Sicht,
diese beträgt eh gerade nur noch 3 Meter...) Wir kalkulieren für den Abstieg
zum MacKinders Camp ca. 1 Stunde und müssten gegen 16:30 starten um noch bei
Tageslicht dort anzukommen. So ganz wissen wir natürlich nicht was dort unten
los ist. Gab es einen Unfall? Ist Dunkin vielleicht gar nicht aufgetaucht (aber
wieso sind unsere Porter dann nicht alleine nachgekommen) oder ist es den
Schwarzafrikanern dort oben bei Schnee einfach nur zu kalt? ;) Es ist halb 5
und wir steigen ab. Etwas enttäuscht natürlich, da jeder Tag im Nationalpark
bare Münze bedeutet und wir diesen Tag im wahrsten Sinne des Wortes
„verschlafen“ haben, - aber andererseits wissen wir ja auch nicht, was dort
unten los ist.. Inzwischen liegen einige Zentimeter Neuschnee und wir stapfen durchs Weiße.
Josefs Begeisterung hält sich in Grenzen, aber mein Skifahrerherz hüpft erstmal
im Dreieck - diesen Jahrhundertwinter in der Heimat verpasst zu haben ist
natürlich keine leichte Kost für mich gewesen. Ein Zeichen wird gesetzt!! Wir
steigen weiter ab und nach ca. 300 Höhenmeter sehen wir drei Leute mit einen
regenbogenfarbenen Regenschirm aufsteigen. Wie sich herausstellt handelt es
sich um Dunkin und unsere zwei Porter. „We expected it is to cold for you and
you would come down.“ hören wir als Rechtfertigung. Wie bitte?? Haben uns die Jungs
halt einfach über 6 Stunden auf der Hütte warten lassen, weil sie damit
gerechnet haben, dass wir eh ins tiefere und gemütlichere MacKinders Camp
absteigen… Weit gefehlt, wir drehen um und steigen wieder zur Austrian Hut auf!
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Ankunft an der Austrian Hut - und es beginnt zu schneien... |
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Panorama vor der Austrian Hut - von links: Nelion-Peak, Lewis Gletscher und Point Lenana |
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Point Lenana (4995m) |
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höchster Klettersteig der Welt..;) |
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wie zwei kleine Schuljungen warten wir auf unser verspätetes Team... dazu ein paar Nüsse und ne Mango..;) |
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Eine Liebeserklärung an den Winter! |
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Unsere eingesammelten Schäfchen auf dem Weg ins trockene... |
Am nächsten Tag sind wir etwas
gerädert. Auf 4800 Meter zu Schlafen ist keine leichte Aufgabe mehr und die
Kälte und der Wind helfen natürlich noch nach. Der Schnee ist nicht wirklich
weniger geworden aber wir wollen den Gletscher überschreiten und uns freilich
noch die ersten Seillängen der Wand anschauen. Nach einem kurzen Frühstück
geht’s los. Über den Gletscher und nach einer Stunde über Geröll stehen wir an
der Wand. Diese ist eisig und verschneit. Dunkin ist im Vorstieg. Wir kommen
nur langsam voran. Die Gruppe aus Norwegen ist mit ihren beiden Guides ein paar
Seillängen vor uns. Sie pausieren auf halber Distanz bei einer kleinen
Biwakschachtel und – sie drehen um… Dunkin sagt: „That part up there is always
in the shadow. Let‘s see about the conditions.“ Wir klettern ein paar
Seillängen weiter und erreichen schließlich auch die Biwakschachtel. Die
Norweger haben sich bereits abgeseilt und jetzt erkennen wir auch wieso. Die
weiteren Routen liegen stark im Schatten, die Sonne hat fast keine Chance dort
etwas auszurichten und der gestrige Schnee hat gute Arbeit geleistet. Unsere
heutige Tour ist damit vorbei und wir müssen schweren Herzens annehmen, dass
wir den Nelion auf dieser Reise wahrscheinlich nicht besteigen können.
Zurück an der Hütte spielen wir
unsere Möglichkeiten durch. Gleich ab zu steigen wäre zwar möglich, aber da wir
bereits 4 Tage im Nationalpark bezahlt haben wollen wir nicht schon nach Tag 3
wieder draußen sein. Die Chance auf besseres Wetter und einen zweiten
Kletterversuch ist zwar gering, aber vorhanden. Wir entscheiden also zu warten
und die Situation am Abend bzw. nächsten Morgen zu beurteilen. Im weiteren
Verlauf des Tages schneit es zwar nicht mehr, aber von Sonne kann man
sicherlich auch nicht sprechen und da der Gipfel bereits seit Mittag wieder im
Nebel steht passiert dort oben sicherlich nichts, was uns für eine Besteigung entgegenkommen
würde..
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Hoch das Beinchen!! |
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Ziel des Tages, die erste Biwakschachtel auf ca. 5050 m ... |
|
... und zurück übern Gletscher. |
Wir stellen den Wecker auf 03:30.
Falls wir es noch einmal versuchen wollen müssen wir zum Sonnenaufgang an der
Wand sein. Wir werfen einen Blick vor die Hütte und sind wenig überrascht. Verblasener
Altschnee, aber kein Neuschnee – Man könnte es also versuchen. Josef hat in
dieser Nacht sehr sehr schlecht geschlafen und man sieht ihm an, dass die Höhe
diesmal Spuren hinterlässt. Er entscheidet nach der Vernunft und bleibt an der
Hütte. Ich fühle mich jedoch gut und will es versuchen! Sogleich wird Dunkin
aus dem Bett geworfen und der Kocher angeheizt. Eine heiße Tasse Tee, ein paar
Scheiben Brot und es geht los. Wir starten gegen 04:30 von der Hütte. Im Lichtkegel
der Stirnlampen geht’s über den Lewis-Gletscher und weiter über das Geröllfeld
zur Wand. Pünktlich zum Sonnenaufgang stehen wir am Einstieg in die Route
(South-East-Face) und los geht’s mit der Kletterei. Das Wetter spielt mit. Da
der Fels am Anfang der Route im Süd-Osten liegt, steigen wir in der frühen
Morgensonne auf und die ersten Seillängen sind schnell gemacht. Bis zur
Biwakschachtel kommen wir gut voran, doch dann beginnt Schnee und Eis es nicht
gerade einfacher zu machen. So manche Tritte wollen erst mit dem Eispickel
gebaut werden und die vereisten Griffe lassen unsere Finger und Hände fast
abfallen. Eine Schlüsselstelle, der MacKinders-Chimney ist ziemlich stark
vereist und gestaltet sich schwieriger als erwartet, aber wir bleiben nicht hängen
und kommen gut durch. Auch die weiteren Passagen brauchen zwar Zeit, können
aber verhältnismäßig gut durchsteigen werden. Die letzten beiden Seillängen
sind dann eher ein einfacher Spaziergang und letztlich kommen wir nach dem
18ten Seil kurz vor Mittag auf dem Gipfel des Nelion (5188m) an.
Der Genuss ist nur von kurzer Dauer.
Kurz nach unserer Ankunft zieht bereits Nebel auf. Anfangs haben wir noch mit
der möglichen Querung zum Batian geliebäugelt, jedoch können wir von oben
sehen, dass diese Route stark vereist ist und die zusätzlichen 3 Stunden Hin-
und Rückweg können wir uns bei dem aufziehenden Nebel auch nicht erlauben. Wir
machen uns also auf zur Abseilpiste um den schnellen Weg nach unten anzutreten.
Nach ca. 1,5 Stunden sind wir erfolgreich abgeklettert und nach weiteren 1,5
Stunden auch zum MacKinders Camp abgestiegen, wo wir uns mit Josef und den
beiden Portern verabredet haben. Herzig wie diese drei Gesellen natürlich sind,
steht bereits ein großer Pot Gemüseeintopf parat, der mit etwas frischer Mango
und Ananas zum perfekten Bergsteigermahl ergänzt wird! Nach einer kurzen
Verschnauf- und Aufwärmphase rödeln wir wieder auf, denn wir sind ja bereits am
Ende unseres 4ten Tages. Es geht also wieder zurück durch tausende Senezien des
Moorlandes, durch die meterhohen Gräser der Hochlandsteppe, hinunter in den
Regenwald bis zum Urs, raus aus dem Nationalpark und zurück zur Jugendherberge.
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Früh morgens gehts los... |
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... um zum Sonnenaufgang an der Wand zu stehen. |
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Die Passagen sind mal mehr und mal weniger vereist. |
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Mt Kenya - Nelion Peak (5188 m) |
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Lieder zieht kurz nach unserer Ankunft Nebel auf... |
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... was für uns bedeutet, den "schnelle Weg nach unten" zu nehmen. |
Wir fahren Kenias Hauptstadt Nairobi
an. Anfangs ein Eisenbahnlager und Logistikdrehpunkt für die britische Bahntrasse
von Mombasa nach Uganda ist sie heute zu einer über 2,5 Millionen Einwohner
zählenden Metropole gewachsen. Was wir hier wahrnehmen haben wir so sicherlich nicht
erwartet und raubt uns sprichwörtlich den Atem. Mehrspurige Autobahnen,
gläserne Wolkenkratzer, moderne Limousinen europäischer Autohersteller und große
Einkaufszentren mit tausenden westlichen Importprodukten. Wir sind mitten in
einer Großstadt gelandet, wie wir sie uns nach den letzten Erfahrungen in
Karthoum und Addis Abeba gar nicht mehr vorstellen konnten. Nach der Einfahrt
in die Stadt haben wir genau zwei Ziele. Erstens: eine gute Bleibe finden, wo
wir uns für ein paar Tage ausruhen und organisieren können und zweitens: SHOPPEN!
Letzteres darf nun nicht mit dem meist weiblichen Drang verwechselt werden, das
Fassungsvolumen des eigenen Kleiderschranks immer wieder neu definieren zu
wollen, sondern dient dem rein praktischen Nutzen der genussvollen
Nahrungsaufnahme. Der Konsumbunker „Nakumatt“ im hiesigen Einkaufszentrum
stellt sich als unser persönliches Schlaraffenland heraus, denn hier gibt es
alles was das Herz begehrt. Gemüse, Brot, Milch (frisch und haltbar), Yoghurt,
Saft, Kakao, Schokolade, Käse, Aufschnitt, Nutella und von allen diesen sogar
noch verschiedene Sorten. Wir sind überfordert und wissen erst gar nicht wie
uns geschieht.. Nachdem wir in den vergangenen Monaten unsere Lebensmittel
meist bei 5 verschieden Läden zusammensuchen mussten und Dinge wie richtiger
Käse entweder gar nicht oder nur zu horrenden Preisen zu bekommen waren stehen
wir nun in einer mehrere tausend Quadratmeter großen Mall und können von
Smartphones über 5000-Watt-Basemachines, Fahrräder, Wohnzimmersofas, Klopapier,
Rasenmäher, Espresso-Vollautomaten, Fast Food, internationaler Literatur,
DVD-Raubkopien bis hin zu sämtlichen erdenklichen Lebensmitteln alles kaufen wo
nach uns die Nase steht. Es wird ein Festmahl!
Als Unterkunft wählen wir einen sehr
sehr overlanderfreundlichen Platz. Chris‘ Jungle-Junction ist so ziemlich der
beste Platz an dem wir bisher gestanden haben. Chris ist Exil-Bayer, der nach
unterschiedlichen Afrika-Aufenthalten in Nairobi hängengeblieben ist. Er ist
Rocker, Biker und Mechaniker und hat mitten in der Stadt eine
Guesthouse-Camping-Werkstatt-Kombi auf die Beine gestellt, die seines gleichen
sucht. Hier können wir mitten im Rasen des Gartens stehen, die große
Gemeinschaftsküche nutzen, im Wohnzimmer des Guesthouses abhängen, im Internet
surfen und die angeschlossene Werkstatt für Reparaturen nutzen. Für jeden
Fahrzeug-Reisenden ist dies also genau die richtige Anlaufstelle und auch
einige Backpacker kehren hier regelmäßig ein und aus. In der Junction lernen
wir Robin kennen. Robin ist 18 Jahre alt, Südafrikaner mit deutschen Eltern, in
Johannesburg aufgewachsen und mit seiner 125er Yamaha auf dem Weg von
Johannesburg nach Deutschland. Er hofft in der Junction auf andere Overlander
zu treffen, die von Süd nach Nord unterwegs sind um mit diesen einen Konvoi für
die Tour nach Äthiopien zu bilden. Er wartet insgesamt über 10 Tage, jedoch
schneit niemand herein, der nach Äthiopien unterwegs ist…
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Robin fährt von Südafrika nach Deutschland ... |
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... mit seiner 125er Yamaha!! |
Allgemein haben wir
das Gefühl neben Robin und ein paar Japanischen Backpackern so ziemlich die
einzigen Touristen in der Stadt zu sein.. Die Wahlen in Kenia stehen vor der
Tür und wir sind anscheinend nicht die einzigen, die leicht nervös bezüglich
dieses Ereignisses sind. Sind doch bei den schweren Unruhen nach den letzten
Parlamentswahlen ca. 1200 Menschen ums Leben gekommen. Viele NGO’s haben daher ihre
Leute über die Wahlen aus Kenia abgezogen und sämtliche Touristen die wir
treffen versuchen noch vor den Wahlen aus Kenia ausgereist zu sein… Wir
hingegen bleiben hier. Mitten in Nairobi..:) Tragisch aber wahr ist die
Tatsache, dass der kenianische Wahlkonflikt letztlich auf alte
Stammesrivalitäten zurückzuführen ist. In Kenia herrschen zwei starke Parteien
vor, deren Mitglieder von zwei unterschiedlichen Volksgruppen gestellt werden. Dem
Stamm der „Kikuyu“ und der Stamm der „Luo“. Beide Stämme stellen je einen
Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen. Staatsgründer und erster Präsident Kenias
Jomo Kenyatta, sowie aktueller Präsident des Landes Mwai Kibaki sind beide
Kikuyu. Jedoch sind auch die Luo’s politisch aktiv. Raila Odinga von den Luo
wurde nach den Manipulationsvorwürfen und den gewalttätigen Unruhen bei den
letzten Wahlen zum Ministerpräsident ernannt und somit wurde die Macht damals
zwischen den Kikuyu und Luo aufgeteilt. Der Vater von Amerikas Präsidenten Barack
Obama gehört beispielsweise ebenfalls zu den Luo.
Diesmal stehen mehrere Kandidaten
zur Wahl. Uhuru Kenyatta (Sohn von Staatsgründer Jomo Kenyatta) von den Kikuju
und Raila Odinga von den Luo zählen jedoch zu den absoluten Spitzenkandidaten
für das Amt des Präsidenten. Beide sind weniger intellektuell, als vielmehr
durch den richtigen Stammbaum für den Präsidentschaftsposten geeignet. Uhuru
Kenyatta wird sogar vom Internationalen Gerichtshof in den Haag der Prozess
gemacht, da er in den Aufruhr bei den Wahlen 2007 maßgeblich involviert gewesen
sein soll. Die Prognosen im Vorfeld sagen bereits, dass es ein knappes Rennen
zwischen Odinga und Kanyatta wird. Auftretende Tumulte und Straßenschlachten
wie bei den letzten Wahlen werden zwar nicht erwartet, können aber auch nicht
ausgeschlossen werden.
Am Tag der Wahlen sind wir mit Robin
die einzigen zurückgebliebenen Touristen in der Junction. Wir wollen an diesem
Tag verständlicherweise nicht in Nairobis Zentrum unterwegs sein, also
entscheiden wir uns für einen Game-Drive im nahegelegenen Nairobi-Nationalpark.
Auf dem Weg dort hin (Um bereits früh im Park zu sein fahren wir schon kurz vor
Sonnenaufgang los) sehen wir bereits in der Morgendämmerung kilometerlange
Schlangen vor den Wahllokalen. Öffentliches Interesse ist vorhanden und die
Wahlbeteiligung anscheinend groß. Wir lenken uns erstmal mit Tierbeobachungen
ab und wollen uns erst gegen Abend mit den ersten Hochrechnungen beschäftigen.
Der Game-Drive ist ein Traum. Kein
Tourist im Park, kein Kenianer im Park – nur Wir! Die unglaubliche Nähe des
Parks zu Nairobi ist beeindruckend. Vom Stadtzentrum erreicht man den Park in
20 Minuten und Giraffen und Zebras grasen vor einer Großstadtkulisse aus
Wolkenkratzern und Wohnvierteln. Unser erster richtiger Nationalparkbesuch
könnte besser nicht laufen. Wir spotten eine kleine Gruppe Löwenweibchen, ein
einsames Löwenmännchen, hunderte Zebras, Gnus, Impalas und Thomson-Gazellen, Giraffen,
Hartebeests, einen Serval, Schakale, Marabus, Pelikane und zwei Rhinos!!
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Hohe Wahlbeteiligung in Kenia |
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Durstiger Babyelefant |
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und viele seiner Geschwisterlein...:) |
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Wildebeest |
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Der Nationalpark liegt sehr nah an der Stadt. |
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Großstadtdschungel |
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... |
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schneller Vogel |
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und Rhinos!!! |
Von Eindrücken gesättigt fahren wir
zurück zur Junction. Gemäß unseren Erwartungen und Hoffnungen: Nairobi brennt
nicht. Auf allen Fernseh- und Radiosendern geht es jedoch ums gleiche Thema. Die
ersten Hochrechnungen zeigen einen deutlichen Vorsprung von Odinga und Kenyatta
vor den anderen Kandidaten und ein knappes Kopf an Kopf-Rennen zwischen diesen
beiden. Die endgültige Auszählung wird noch einige Tage dauern und wir
entscheiden noch ein paar Tage in Nairobi zu verbringen um den Äthiopien-Blog
fertig zu machen, dem Urs ein paar neue Bremsbeläge zu spendieren, Radlager
nachzuziehen, einen neuen Wechselrichter zu verbauen, ein Paket aus der Heimat
im nairobischen Postamt-Jungel ausfindig zu machen und die ein oder andere
Sehenswürdigkeit mitzunehmen. Achja, da wir ja nach inzwischen zweiwöchigem
Keniaaufenthalt noch immer nicht offiziell eingereist sind müssen wir natürlich
noch ins Immigration-Office unseren Pass und beim Zoll das Carnet (Reisedokument
für den Urs) stempeln lassen. Der ein oder andere Punkt braucht etwas länger,
dafür gehen andere wie geschmiert und nach insgesamt 10 Tagen in der Jungle
Junction machen wir uns wieder auf den Weg. Es geht nach Westen.
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Nairobi City... |
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... das Beeindruckendste was wir seit langem gesehen haben!! |
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...mit sauberen Märkten ... |
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... verschiedenen Spuren auf unterschiedlichen Ebenen ... |
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... uns so manch unverstandlichen Verkehrssignalen... |
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... ist ein perfekter Spielplatz für uns. |
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In Chris Jungle-Junction trifft man Freunde... |
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... können Reparaturen durchgeführt werden... |
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... oder man spielt Couchpotato und entspannt im Deluxe-Gemeinschaftsraum. |
Wir wollen einmal um den Victoriasee
fahren. Daher geht’s erstmal durchs Rift-Valley, vorbei am Lake Nakuru bis zum
Kakamega-Forest. Dieser Wald ist der inzwischen östlichste Zipfel des
äquatorialen Regenwaldes und letzter Regenwald in Kenia. Wir Campen zwischen
Baumriesen und trekken durch schmale Wanderpfade. Zum Sonnenaufgang geht’s auf
eine eindrucksvollen Aussichtspunkt und wir dürfen beobachten wie der Regenwald
langsam erwacht. Eine unvergessliche Geräuschkulisse!! Beim Rückmarsch springen
Colobusäffchen, Kongo-Weißnasen-Äffchen, Vervet Monkeys und Blue Monkeys durch
die Baumkronen der 60 Meter hohen Riesen und hunderte unterschiedliche
Schmetterlinge begleiten uns beim wandern. Die hiesige Butterflyfarm ist zwar
mehr ein schlechter Witz, als eine ernstgemeinte Bildungseinrichtung, aber wir
sind trotzdem begeistert von diesem letzten Stückchen kenianischen Regenwald.
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Sonnenaufgang überm Urwald |
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60 meter |
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Schwer zu fotografieren die Äffchen... |
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...Blumen sind da einfacher... ;) |
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... viel einfacher... |
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Größenvergleich |
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Babe, ein Schmetterling!! |
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Einfallsreichtum und die gute Distributionspolitik der Coca-Cola-Company. |
Von Kakamega aus geht’s weiter nach
Norden zum Mount Elgon Nationalpark. Der Mount Elgon liegt auf der Grenze
zwischen Kenia und Uganda und mit seinen knapp 4200 Metern ist der
Koitoboss-Peak nach dem Mount Kenia der zweithöchste Berg des Landes. Hier
benötigt man nichts. Keine Porter, keinen Guide. Nur den Nationalparkeintritt
und die Campingfee sind zu entlohnen und schon dürfen wir uns für die nächsten
24 Stunden frei bewegen. 24 Stunden für 4200 Höhenmeter? Ja! - der Vulkan Mount
Elgon ist sehr flach und die Distanzen sind sehr weit. Mehrtagestrekking ist
hier sicherlich wunderschön, aber wir wollen uns eigentlich nur den
Gipfelbereich und die dortigen heißen Quellen etwas genauer ansehen. Wir fahren
daher bis zum letzten möglichen Punkt und starten dort zu Fuß. Der Urs zirkelt
sich bravourös durch die kurvigen Bergpisten und bis zu unserem Startpunkt für
die Tour. Wir starten sehr hoch, was bedeutet dass wir nach ca. 7 Stunden
Bergsteigen wieder am Auto sind und uns langsam auf den Weg nach unten machen.
Euphorisiert von der schnellen aber durchaus anstrengenden Besteigung scherzen
wir beim Abfahren vom Berg noch über die Tatsache, dass wir eigentlich noch
keine wirklich schwerwiegenden Offroad-Probleme hatten und die Regenzeit ihrem
Namen ja auch nicht wirklich gerecht wird. Dieses flegelhafte Verhalten sollten
wir bald büßen müssen, denn keine 5 Minuten nach unserer Unterhaltung über die
kenianische Kindergarten-Regenzeit passiert natürlich das, was zu diesem
Zeitpunkt auch passieren muss: Es setzt Regen ein. Nun wäre der Regen nicht das
Problem, wenn da nicht die verdichtete erdige aber doch mit Staub belegte Piste
wäre. Nach 10 Minuten Regen bildet sich ein Schmierfilm auf der Piste die die
Spurtreue unseres 4-wheel-drive-Toyotas ist nur noch mit der des
Luftkissenbootes zu vergleichen. Egal wie gering die Neigung auch ist – man rutscht
genau in diese Richtung bis etwas kommt, was einen aufhält. In unserem Falle
ist es die Böschung und ein großer Erdhügel. Um ehrlich zu sein, wirklich
spektakulär war diese Festfahr-Aktion sicherlich nicht, jedoch dürfen wir
unsere Seilwinde endlich einmal einsetzen um uns sprichwörtlich selbst aus dem
Dreck zu ziehen!!
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Zustieg zum Koitoboss |
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Blick über den Nationalpark |
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Mt. Elgon Kenya |
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Die ersten da oben waren wir also schon mal nicht.. |
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Urs in der Versenkung |
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unser Nachtlager bevor es weiter nach Uganda geht. |
Der Mount Elgon ist somit vorerst unsere letzte Station in Kenia. Von dort aus geht es weiter nach Uganda. Wie immer also noch schnell das nötigste am Marktplatz erledigen und wieder auf die Straße ins nächste Land....
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hmmm.. brauchen wir wirklich nur Wasser... |
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oder haben wir nicht mal wieder Bock auf nen ordentlichen Mc Chicken..!!! |
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Frische Luft aus dem Wireless-Kompressor. |
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