Pimp my Ride

Wie bereits erwähnt treten wir unsere Reise in einerm Dreiergespann an. Dabei ist unser Toyota zwar der jüngste im Bunde, aufgrund seiner bereits nicht gerade unbeachtlichen Reise- und Saharaerfahrung allerdings derjenige, den nichts mehr so schnell aus der Bahn wirft! - Hoffentlich!! ;)

Die Story unseres Toyota - Landcruisers HZJ 75 beginnt im Jahr 1999. Das damalige Neufahrzeug wurde von Herrn Gerspach fabrikneu erworben und aus der Schweiz nach Deutschland importiert. Es sollte ihm und seiner Gemahlin als Reisefahrzeug für deren Saharareisen dienen und die beiden in den folgenden Jahren auf unterschiedlichen Reisetrips als treuer Begleiter zur Seite stehen.


Während diesen 14 Jahren wurde der Toyo mit so eineigen Ugrades aufgerüstet. Er erhielt ein Aufstelldach wie in einem WV-Bus, einen 140-Liter Diesel-Zusatztank, einen 50 Liter Wassertank, eine Standheizung für den Kühlmittelkreislauf, Kopmpressorkühlschrank, pragmatischen Holzkisten-Innenausbau, und und und.... Da Herr Gerspach nicht nur ein weltreisetaugliches Allroundfahrzeug sein Eigen nennen wollte, sondern auch der gewisse Spaßfaktor nicht fehelen sollte wurde dem 4,2 Liter 6-Zylinder Diesel noch eine Turboaufladung spendiert, welche bei relativ geringen Drehmomentverlust die Motorleistung auf 160 PS hebt.
Somit hat sich Walter Gerspach eine solide Grundlage für seine anstehenden Reisen geschaffen und mit seiner Gattin und dem Toyo so manch abgelegenes Gebiet der Sahara und Russlands erkundet.
Der Toyo der Familie Gerspach im Reiseeinsatz.


Leider konnte Herr Gerspach wegen fortschreitendem Alters seinem leidenschaftlichen Hobby nicht mehr in der früheren Intensität nachgehen, wie dies noch vor 10 Jahren der Fall war. Der Toyo, welcher mit seinen 100 000 km gerade mal erwachsen geworden war sollte jedoch noch so eineiges vor sich haben. Dies führte dazu, dass das Fahrzeug zum Verkauf stand.
Für uns, zwei reisewillige Junggesellen auf der Suche nach einem treuen Reisebegleiter, war das Fahrzeug damit natürlich fast wie auf den Laib geschneidert. Nur ein Vorbesitzer, welcher sein Fahrzeug gehegt und gepflegt hat, eine solide Fernreise-Reiseausstattung und eine schier nicht enden wollende Liste an Zubehör für Fernreisen sollten für uns die perfekte Basis sein, unsere eigene Reiselösung daraus zu entwickeln.

Fahrzeug bei der Besichtigung in Baden-Württemberg
Daher haben wir da Fahrzeug im März in Baden-Württemberg besichtigt, für gut befunden und mit nach Ingolstadt genommen.

Somit waren wir nun um ein paar Kilo-Euro leichter, jedoch um einen ca. 2500 Kilo-Gramm schweren Boliden und Wochen voller Arbeit reicher...;)

 Die Grundlage war also geschaffen und es konnte an die Arbeit gehen. Gottseidank haben wir beide unsere anderweitigen Verpflichtungen rechtzeitig agbenabelt, was uns theretisch ermöglicht 24-7 an der Reisevorbereitung und dem Fahrzeug zu arbeiten. Obwohl wenn ich so drüber nachdenke ist dies eigentlich auch praktisch der Fall..;)


So steht der Toyo also nun bei uns im Hof - ab an die Arbeit!!
Das Motto der Fahrzeugaufbereitung ist nun folgendes: Downgrading des aktuellen Zustandes auf eine "nakte" Aufbaubasis und ein darauffolgender Aufbau des Autos auf den neuen Soll-Zustand.
Überarbeitet soll so allerhand werden. Von "A" wie Abgasanlage über "E" wie Elektro-Konzept und "I" wie Innenausbau werden bis "Z" wie Zusatztanks alle unbekannten Baustellen detailliert beleuchtet, bewertet, geändert oder akzeptiert. Somit hoffen wir das Auto im Detail kennen zu lernen und mit einer soliden Know-How-Basis auf Reisen zu gehen. Zuhause haben wir noch sämliche Änderungs- und Reparaturmöglichkeiten, im Dünenfeld der Sahara schwinden diese Möglichkeiten jedoch enorm, also wollen wir unsere Hausaufgaben entsprechend gemacht haben!

 Also raus mit den Fenstern und drauf mit der Dunkelfolie. Weg mit Innenausbau und der Innenverkleidung. Bodenplatte - raus. Demontage der Zusatztanks folgt. Alle Innereien liegen frei und kein Mangel kann sich mehr verstecken. Egal ob schlechter Massepunkt in der Elektroverkabelung oder angehende Roststellen im Karosserieblech. Alles wird beäugt und überarbeitet.

Joe baut die Fenster aus
Seitenscheiben werden verdunkelt. Somit kann man zwar rausgucken aber nicht mehr rein. Langfinger sehen damit garnicht erst was wirklich in der Kiste drin ist.


Katze im Sack? - Sicherlich nicht! Die nackige Karosse offenbart wirklich jeden noch so kleinen Mangel.

Josef bei der Demontage der Tanks im Unterboden.
Sahara-Sand in Deutschland? Josef hat sich bereiterklärt den Unterboden des Toyos zu "bürsten" ;)

 
fliegende Verkabelung & prinzipieller Funktionstest

Das Elektrokonzept wird komplett überarbeitet. Ganz bewusst haben wir ein Auto gekauft haben, welche nur ca. 3 Kabel braucht um den Motor zum Laufen zu bringen. Jedoch wird der Heckkoffer-Ausbau schon etwas mehr Edelmetall verarbeitet. Es will ja so allerhand versorgt und betrieben werden! Innenbeleuchtung, Arbeitlichter für hinter dem Fahrzeug, Leselichter im Schlafdach, Kompressorkühlschrank für ein kaltes Bierchen am Abend, Wasserpumpe für den Wassertank, Radio, 230V-Wechelrichter zum Laden von Laptop, Kameraakkus und GPS-Geräten und und und... Natürlich stellt sich hier die Frage: Was braucht man wirklich und was ist schon wieder zuviel. Wir haben uns hier auf ein zweckmäßiges Konzept geeinigt, welches die wichtigsten Möglichkeiten bietet, aber uns nicht "Overpimped" erscheint. Solide und Funktional soll es sein. Daher gibt es ein 24V-Fahrzeugnetz, welches für die Lebenswichtigen Funtkionen des Autos zuständig ist. Dazu gehört Anlasser, Fahrgastzellenbeleuchtung, Seilwinde und Fahrtlicht. Alle anderen Verbraucher bekommen ein eigenständiges 24V-Koffernetz welches in der Regel galvanisch vom Fahzeugnetz getrennt ist und über eine 90 Wp Solarmodul auf dem Dach geladen wird. Im Idealfall können wir den Großteil unseres Energieverbrauchs also über das Solarmodul decken. Durch das Solarmodul und die Trennung der Systeme schließen wir den Fall aus, dass zum Beispiel die Kühlbox die Autobatterien leer macht und wir das Auto nicht mehr starten können. Ein "Intelligentes" Hochleistungsrelais verbindet und trennt diese beiden Systeme und übernimmt damit eine Art Lastmanagement. Hier möchten wir uns herzlichst bei der Firma BFFT - Fahrzeugtechnik www.bfft.de bedanken, welche uns mit Automotive-Installationsmaterial versorgt hat. So können wir unseren Elektroeinbau entsprechend hochwertig ausführen und schließen damit potenzielle Fehlerquellen aus!

Solarpanel für einen "autarken" Betrieb
Verkleidung raus - Kabel rein
Wird wohl doch ein Elektroauto...;)
Ladespannung 26,6 V * Ladestrom 2,4 A macht eine Ladeleistung des Solarpanels von ca. 65 Watt! ob das reicht - wir werden sehen.
24V Radio für die ruhigen momente, die nicht so ruhig bleiben sollen ;)

Gearbox disassembly..
Neben dem Elektrokonzept wird natülich auch Motor und Antriebsstrang unter die Lupe genommen. Da wir beide uns als geschickte Hobbybastler definieren und nicht als hochkarätige Autoschrauber, haben wir uns entsprechend professionelle Unterstützung in Haus geholt. Das Unternehmen Desert-Tec www.desert-tec.de in Ellingen bei Weißenburg (nur ca. 45 km von Ingolstadt entfernd) hat sich auf den professionellen Aus- und Umbau von Toyota-Fernreisefahrzeugen speziealisiert. Bei den Jungs durften wir unser Auto also auf die Bühne stellen und haben gemeinsam die Substanz inspiziert. Ergebnis: Ein durchgerosteter Auspuffschalldämpfer, eine undichte Getriebedichtung, und zwei profilaktisch zu tauschende Kardanwellen-Abtriebs-Simmerringe. Eigentlich keine allzu schlechte Bilanz und die Reparatur- und Wartungs-Maßnahmen an Motor, Fahrwerk und Getriebe halten sich damit eigentlich in Grenzen. Aber natürlich muss diese Arbeit auch gemacht werden. Hier danken wir herzlichst Tom und Michi von Desert-Tec, welche uns als "Lehrbuben" sehr gut angelernt haben und auch nach der 5000sten Frage über Sinn und Optimum unterschiedlichster Ideen und Lösungen immer noch geduldig mit uns waren. An dieser Stelle: Danke Männer!!
Operation am "offenen Herzen"
Getriebeabtriebswelle mit Untersetzungs-Vorgelege
Einstellen des Radlagerspiels und Montage von 6mm Spurverbreiterungen für die Achsverschränkung
"Der Mann der alles kann" - Michi von den Desert-Tec-Jungs
Tom von Desert-Tec nimmt kleine Anpassungen am Leiterrahmen vor



Der alte Auspuff kommt raus. Dafür gibts nun ne SidePipe!! Vorteile: Platz für den neuen Batteriekasten und ein Motorsound für richtig dicke Eier!!


Josef beim Anpassen des Auspuff-Flansches für die Sidepipe
Joe und Jensi beim Bohren des Dieseltanks für die Füllstands-
anzeige
 Der nächste Schritt ist die Aufbereitung der Tanksysteme. Die beiden Zusatztanks bekommen eine Füllstandsanzeige, werden auf Leckagen und Risse untersucht, gereinigt und wieder unter dem Fahrzeug montiert. Dabei wird die Aufhängung etwas umkonstruiert, was es in Zukunft ermöglicht die Tanks unten abzuschrauben, ohne den Innenausbau auszubauen. Bei diesen uns so einigen weiteren Arbeiten können wir uns immer auf die Unterstützung von Jensi, einem professionellen Spanferkel- und Steckerlfisch-Grill-Bauer, verlassen..;) Er ist unser erster Ansprechpartner wenns um hochwertige Metallarbeiten geht. 2mm Alu- oder Edelstahl-Belch WIG-Schweißen? kein Problem! Spezielle Werkzeuge für spezielle Arbeiten? Entweder er hats schon in der Werkstatt, oder er kennt jemanden, ders sicher hat! In Jensi's Werkstatt bekommt man eigentlich nahezu alles - vorausgesetzt man findet es..;)
Neuer Unterboden-Batteriekasten für das Koffernetz? ab 03:00 Uhr morgens läuft Jensi's Wertstatt zu Höchstleistungen auf!
Doch irgendwann gibt jeder mal auf! ;)
Lieben Dank Jensi!! - aber wir brignen dir sicherlich noch ein paar "Geschenke"..;)

Fertige Zusatztanks - Bereit zur Rückmontage unters Auto
Und natürlich darf man den riesigen Berg von Kleinarbeiten nicht vergessen... ein kleiner Auszug:

Reparatur des gefederten Fahrer- und Beifahrersitzes
Waschen der Bettmatratzen

Rainer Betz - unser treuer Hovercraft-Spezialdrehteile-Dreher an der Kantbank
Joe beim Belastungstest unserer neuen Einstiegtreppe - für nähere Inforamtionen: www.donaubauer-treppenbau.de ;)

HPL-Schichtstoffe für den Innenausbau rot - grün - blau oder doch lieber weiß?
Egal - Alle Farben!!

Montage der Airlineschienen zur späteren Befestigung von Dieselkanistern und Sandblechen


.....

Heute ist der 9. Septemper 2012 und wir sind gerade vom Buschtaxi-Treffen zurückgekommen. Viele von euch fragen sich ja immer "Was zur Hölle machen die Burschen eigentlich die ganze Zeit..??" Wenn ihrs genau wissen wollt - wir wissen es selbst nicht so ganz recht..;) wir wissen nur, dass wir immer noch fast rund um die Uhr werkeln und uns langsam dem Ende der ganzen Arbeit nähern. Dies Bedeutet, die Grenze zwischen Arbeit und Spass dürfte bald erreicht sein!!
Inzwischen sind einige Wochen seit dem letzten "Pimp my ride"-Update vergangen und am Auto hat sich natürlich so einiges getan und geändert. Hier also ein kleines Update zum aktuellen Stand des Autos.

Unser Elektrokonzept beinhaltet ein zweites 24V Koffernetz, welches die Wohnraum-Verbraucher wie Kühlschrank, Innenraumbeleuchtung, Radio, Standheizung, Wechselrichter, Brauchwasserpumpe etc. versorgt. In diesem Stromnetz befinden sich 2 zusätzliche Batterien welche unter dem Fahrzeug positzioniert sind. Da wir den normalen Auspuff durch eine Sidepipe ersetzt haben, ist unter dem Auto der Platz des alten Schalldämpfers frei geworden und wir haben uns dazu entschieden dort den neuen Batteriekasten zu montieren. Diesen haben wir mit Jensi zusammen gebaut. 2mm Edelstahlblech und entsprechend dimensionierte Haltelaschen bilden also die Basis für diesen Stromspeicher.
Geschweißter Batteriekasten...

..., der 2 Banner Running Bull AGM-Batterien beherbergt. 80 Ah bei 24 Volt sollte ausreichen, um auch an bewölkten Tagen ein paar Bierchen zu kühlen..;)

Fertig verkabelt und den Deckel mit Spanngummis versehen. Da wackelt nix mehr!
Sicherheit geht vor!! Daher haben wir einen Sicherungskasten am Batteriekasten installiert. Das Versorungskabel zum Wohnraum ist mit 100 A abgesichert. Das Kabel an der zweiten Sicherung mit 250 A geht zum Fahrzeugnetz-Wohnraumnetz-Trennrelais. Somit können wir hohe Leistungen zwischen den beiden Netzen übertragen, was uns im Seilwindenbetrieb entgegenkommt und es ermöglicht, das Auto auf Knopfdruck aus den Wohnraum-Batterien fremdzustarten.
Sicherungskasten
Montiert wurde der Kasten in einer halsbrecherischen Aktion. Mit zwei kleinen Hubmännchen wurde der Kasten immer um ca. 5 cm angehoben und immer wieder mit kleinen Hölzchen unterbaut. Dies wurde dann solange wiederholt bis wir den Batteriekasten am Unterboden der Karosse anschrauben konnten. Vielen Dank an Andreas Donaubauer - Joe's Papa - für diese gute Idee und die Unterstützung bei dieser kraftraubenden Aktion!!
Chef gibt Anweisungen wies geht - und die Lehrbuben geben ihr bestes..;)
Die äußeren Halterungen für die Sandbleche wurden umgebaut, damit diese an den Airlineschienen montiert werden können. Ebenso mussten die Kanisterhalter für die zusätzlichen 20 Liter Bundeswehrkanister angepasst werden. Die hinteren Glasscheiben sind damit vor Schäden durch große Steine geschützt. Darüber hinaus kann man somit nicht mehr durch die eingeschlagenen Fensterscheiben steigen, was wiederum einen gewissen Schutz vor potenziellen Einbrechern bietet.

Anbauteile wie die Sandblechhalterungen werden seitlich montiert.
Unser PV-Panel haben wir günstig auf einer großen Offroad-Messe erworben. Die Abenteuer-Allrad in Bad Kissingen ist eine gute Anlaufstelle, wenn man Schnäppchen für Offroad-Zubehör machen will. Unser Panel hat 90 Wp und wird von der deutschen Firma Solara produziert. Eingebaut haben wir es flach liegend auf dem Dach, direkt hinter der Dachluke.

Montage des Solarpanels mit "Mr. Keimel" aka Sebastian Wenzel

Das nächste Arbeitspaket stellt der Innenausbau des Toyotas dar. Der bereits vorhandene Innenausbau des Vorbesitzers war sehr solide und trotzdem leicht. Dies war sicherlich eine gute Grundlage für dessen Saharareisen. Da wir jedoch nicht nur ein paar Wochen Urlaub mit dem Auto machen wollen, sondern es künftig unser Zuhause wird, wollten wir ein anderes Innenausbaukonzept verfolgen. Ziel ist dabei, ein Fernreisewohnmobil aufzubauen, welches unabhängig von der zu bereisenden Gegend eine solide Basis für Fernreisen bietet. Daher haben wir uns dafür entschieden das Auto komplett zu dämmen. Als Dämmstoff wurde 20mm Kaiflex-Dämmung eingesetzt. Dieser Dämmstoff kommt aus der HLK-Installation und besteht aus selbstklebenden Dämmstoffplatten, welche für Lüftungsrohre benutzt werden. Er ist feuchte-unempfindlich, kann auf Kälteleitungen eingesetzt werden und bietet sich damit perfekt als Dämmstoff für die Blechkarosse an.

Gedämmte Seitenwände
Alle Wände und die Bodenplatte wurden mit 20mm Kämmstoff ausgestattet
 
Nach einem Nachmittag war der Dämmstoff verarbeitet. Doch wie geht man nun an solch eine Innenausbauplanung heran? Wir begannen damit, gedanklich einen typischen Tagesablauf immer wieder durchzuspielen. Was braucht man wann und wo? Wo sollte es daher gelagert sein? Wie schwer und wie groß ist der Gegenstand und wo im Fahrzeug ist damit sein günstigster Platz? Soll man im Auto kochen können oder nur draußen? benötigt man einen Sitzplatz im Auto? Soll man die Möbel zu einer Schlafebene umbauen können, ohne das Dachzelt aufklappen zu müssen? Wie groß sind die sperrigsten Gegenstände und wie groß muss das Fach sein, in dem es verstaut wird?
Viele viele Fragen haben uns hier beschäftigt und gedanklich haben wir sehr viele unterschiedliche Raumkonmzepte durchgespielt.
Letztlich konnten wir uns auf ein Konzept einigen. Aus Holzleisen haben wir dann ein 1:1 Modell in das Auto eingebaut, um uns die Dimensionen des Ausbaus zu verdeutlichen und abschätzen zu können, ob wir uns vorstellen können, künftig darin zu hausen.

Diese Idee wurde dann in CAD konsruiert. Zu beginn haben wir die genaue Form der Bodenplatte ermittelt. Dazu haben uns Maße aus dem Buschtaxi-Forum geholfen, welche wir dann mit den Maßen aus unserem Auto noch einmal abgeglichen haben.
Bodenplatte des Wohnausbaus
Auf dieser Bodenplatte werden zwei Möbelzeilen montiert. Eine auf der Fahrer- und eine auf der Beifahrerseite.
Möbelzeilen im Toyo. Anischt von hinten
  Auf den Möbelzeilen werden zwei weitere Schränke montiert. Diese sind zum verstauen von Klamotten und privaten Accessoires. Der Platz hierfür ist zwar nicht gerade üppig, aber ein Backpacker hat nur einen Bruchteil von dem zur Verfügung, was wir unser Eigen nennen können.
Violett dargestellt die Kleiderschränke.
Ansicht des Innenausbaus mit den darin untergebrachten Gegenständen
 Darüber hinaus soll die Möglichkeit bestehen, den Innenausbau zu einer alternativen Liegefläche umzubauen. Dies ist notwendig, wenn das Dachzelt nicht geöffnet werden kann, oder 4 Personen im Fahrzeug übernachten sollen.
Eine Möglichkeit, eine alternative Liegefläche zu bauen. 2 Sandbleche ergänzen den Innenausbau und ergänzen diesen zu einer Liegefläche.

Nach der Konstruktion des Innenausbaus ging es dann auch schon an die Umsetzung. Die Möbel bestehen aus Birke Multiplex-Platten. Diese sind relativ leicht und äußerst stabil. Die Oberfläche stellt ein HPL-Schichtstoff dar. Robust, kratzfest und abwaschbar. Leider ist es nicht üblich, solche Mutiplexplatten mit einem HPL-Schichtstoff zu produzieren, was dazu führte, dass wir die Rohplatten selbst mit einem Schichtstoff laminieren mussten. Dies bedeutete zwar mehr Arbeit, aber so konnten wir auch gestalterisch frei arbeiten und uns eigene Farben für den Schichtstoff aussuchen. Die Platten durften wir in der Furnierpresse bei einer befreundeten Möbelschreinerei verleimen. Daher möchten wir uns herzlichst bei Andreas Mayr und demTeam seiner Möbelmanufaktur bedanken!! www.schreinerei-mayr.de
Kaum waren die Platten "produziert", gings endlich los mit dem Möbelbau. Dazu konnten wir uns einige Tage in der Schreinerei von Joe's Papa einnisten und einen Großteil des Innenausbaus dort vornehmen.
Der Toyo bei Treppenbau Donaubauer - ab gehts mit dem Möbel-Schreinern
Die Bodenplatte wurde mit Hilfe der CAD-Planung und Karton-Schablonen an die Radkästen und andere Kanten im Fahrzeug angepasst.


Die Radkästen müssen aus der Bodenplatte ausgeschnitten werden.
 
Schablonen helfen, eine optimale Anpassung an die Fahrzeugkonturen zu gewährleisten.

Fertig zugeschnittene Bodenplatte - ob diese wohl passt!?
Passt wie angegossen :)

Weiter gehts mit der Befestigung der Bodenplatte. Diese ist über Hartkunststoff-Abstandshalter mit dem Karosserie-Unterboden verbunden. Somit ist die Bodenplatte schwingungsentkoppelt mit dem Karosserieboden verschraubt.
Josef bohrt Löcher für die Befestigungspunkte der Bodenplatte.

Nach der Bodenplatte folgen die Möbelzeilen. Sie bestehen aus einer eigenen Bodenplatte, einer Rückwand und einfachen Zwischenwänden. Verbunden werden die einzelnen Platten über Aluminiumwinkel, welche für die notwendige Stabilität und Steifigkeit der Korpusse sorgen. Die Möbel sind damit in sich äußerst stabil und werden mit 6 bzw. 4 Schrauben mit der Bodenplatte verschraubt. Dieser modulare Aufbau ermöglicht es, die Möbel schnell und einfach im Fahrzeug ein- und auszubauen. Ein kleines Geschenk von guten Freunden motiviert hier zusätzlich, beim Innenausbau nochmal richtig Gas zu geben.
Wenn nix mehr hilft: Balloons zur Motivationssteigerung

Ein Möbelstück entsteht
Gut sichtbar ist der Ausschnitt des Radkastens und die Aluwinkel als Verbindungselement in der Innenkante
Probe-Montage der Möbel
Die Möbelzeile hinter dem Beifahrer nimmt Form an.
juggling with furniture
Resi beim Zuschnitt der Aluminiumwinkel
Auch Joe's Schwester hilft beim Möbelbau
Der Kühlschrank lässt sich an einem Schwerlastauszug in den Durchgang ziehen...

... und auch wieder im Möbel verstauen.
Weiße und grüne Dekore - eine Hommage an eine wunderbare Zeit - www.solar-decathlon.fh-rosenheim.de

Kombinatorische Höchstleistung - Josef bei der Anordnung der Elektroinstallation
Eine weitere "Baustelle" stellt der Dachhimmel dar. Das Solarpanel auf dem Dach, Einbau-Spot-Strahler in hinteren Dachbereich und ergänzende Lautsprecher für den Wohnbereich wurden eingebaut und diese wollen natürlich auch verkabelt werden. Wir haben uns dazu entschlossen, einen Kabelkanal in der Dachkonstruktion zu verlegen und darin die Leitungen zu führen.

Das Leerrohr führt von der A-Säule bis zum Heck des Toyotas
 
Fleissiger Helfer -  Ralpf Kerschensteiner aka Scatman!!


Der neue Dachhimmel ist drauf!!





Letzten Freitag konnten wir auch die Griffe und Verschlüsse der Möbel einbauen. Der Ausbau wird somit immer kompletter und wir stehen kurz vor dem Abschluss des Innenausbaus.

To be continued...

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